4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage Rumänien 2007 – 113min.
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Ein packendes Drama aus Rumänien, welches von einer Abtreibung einer Studentin im Jahr 1987 handelt. Da dies zu dieser Zeit illegal war, ist dieses Vorhaben alles andere als ein Klacks und dies zeigt "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" eindrücklich auf. Dank starken Dialogen und Darstellern vergeht die Zeit wie im Flug. Der Film ist sehr authentisch und dürfte auch Leute, die sich bisher kaum mit diesem Thema beschäftigt haben zum Nachdenken bringen.
8.5/10… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 5 Jahren
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 14 Jahren
Der 1. Teil ist der Ausgangspunkt der Handlung: zwei Freundinnen haben eine Abtreibung in einem Hotelzimmer arrangiert. Die eine, die Leidtragende, die andere, Otilia, die Aktivere. Hier ziehen uns die unheimlich langen, wortlosen Szenen mit hinein in das Geschehen und setzten erste Denkanstösse.
Im 2. Teil läuft das Kontrastprogramm: eine Familienfeier. Alles quatscht sinnfrei durcheinander, singt und säuft. Mittendrin die schweigende Otilia. Der Zuschauer wird gezwungen zu erkennen, was ihr durch den Kopf geht, während die Worte an ihr vorbeirauschen - alles, nur nicht wie man Kartoffelpuré macht.
Dann im 3. Teil kommt die Auseinandersetzung mit ihrem Freund. Hier werden wenn auch nur hypothetisch die unterschiedlichsten Ansichten hinsichtlich einer möglichen Abtreibung bei ihnen deutlich und damit wächst die Distanz zwischen ihnen. Es entsteht eine Atmosphäre der klaustrophobischen Angst, besonders bei der Entsorgung des Fötus: es ist Nacht, man fühlt sich beobachtet, die Kamera ganz dicht dran, wackelt hinterher. Und wenn man dann noch die die Situation unter Chaucescu mit seiner Securitate im Hinterkopf hat, wächst sich das zu einem menschlichen Albtraum aus.… Mehr anzeigen
Was soll weigentlich dieser ganze "ich war fasziniert"-Bullshit. Ich lese das die ganze Zeit bei anderen Filmbewertungen auch. Oder bist du einfach nur "high", wenn du die Filme im Kino schaust?
Chrisian Mungiu erzählt in langen Einstellungen und ohne Schnickschnack eine Geschichte über eine Freundschaft zweier Frauen, welche mit einem Problem konfrontiert sind, welches ein Tabuthema darstellt. Abtreibung. Natürlich läuft ein solcher Film gefahr zur Moralpredigt zu verkommen, was Mungiu jedoch, bis auf eine kleine Szene, verhindern kann. Die nüchterne Inszenierung und das natürliche Schauspiel der Protagonisten trägt wesentlich dazu bei, dass man sich wie in einem Dokumentarfilm fühlt und zollt dem schwierigen Thema den nötigen Respekt.
Trotz der gemächlichen Inszenierung ist der Film jedoch nie langweilig. Zu sehr berührt die Geschichte und zu interessant sind die lebensnahen Dialoge. Dem einen oder anderen mögen die langen Einstellungen sicherlich langweilig vorkommen, doch verkommen sie nie zum Selbstzweck und sind auch nicht überpräsent wie in anderen Filmen (vgl. L' Enfant, F. 2005). Zur Spazierfahrt machen sie den anspruchsvollen und bedrückenden Film aber freilich nicht.
Fazit: Ein meisterlich inszenierter, erzählter und gespielter Film. Er hat auch kleinere Mängel, über die man jedoch gerne hinwegschaut.
Beeindruckend: 5 Punkte… Mehr anzeigen
Der Regisseur zeigt in Perfektion wie man aus weniger mehr macht. Stimmungen sind so treffend realistisch dargestellt und gespielt, dass sie schmerzen. Absolut empfehlenswert für Fans des alternativen Films und insbesondere für Personen die sich für Osteuropa interessieren.
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