Street Kings USA 2008 – 109min.
Filmkritik
Die Könige der Korruption
Korrupte Polizisten haben es David Ayer angetan. Er hat die Drehbücher zu «Training Day» und «Dark Blue» verfasst und dann «Harsh Times» geschrieben und inszeniert. Mit «Street Kings» wagt er sich als Regisseur wieder in die dunkle Halbwelt der Gesetzeshüter vor. An der Vorlage hat James Ellroy («L.A. Confidential») mitgearbeitet.
Die Polizisten um Captain Wander (Forest Whitaker) sind die unantastbaren «Street Kings» von Los Angeles. Sie bekämpfen die Kriminellen auf ihre eigene Weise. Hauptwaffe ist der unerbittliche Detective Ludlow (Keanu Reeves), der Verdächtige gerne kaltblütig abknallt. Er gerät unter Druck, weil Detective Washington (Terry Crews), sein ehemaliger Kollege von der Streife, die Einheit von Wander beim internen Ermittler Biggs (Hugh Laurie) angeschwärzt hat.
Als Washington von unbekannten Tätern vor den Augen von Ludlow hingerichtet wird, gehört Ludlow zu den Hauptverdächtigen. Er wird strafversetzt - in die Beschwerdeabteilung. Doch für ihn gibt es nur ein Ziel: Er will die Killer fassen und zur Rechenschaft ziehen. Bei dieser Mission steht Ludlow der junge Nachwuchs-Detective Diskant (Chris Evans) zur Seite. Je näher die beiden den Tätern kommen, umso mehr stossen sie auf Ungereimtheiten.
Korrupte Polizisten sind ein wichtiger Bestandteil des Kriminaldramas. Orientierten sich Charakterstudien wie «Serpico» (1973) und «Prince of the City» (1981) noch an realen Vorlagen und stellten aufrichtige Polizisten ins Zentrum, werden die Milieuschilderungen seither immer zynischer. Immer häufiger dienen zudem die schmutzigen Geschäfte in erster Linie als Ausgangslage für komplexe, spannungsgeladene Thriller.
Da jedoch die Betrachter mittlerweile solche angeblich undurchschaubaren Verwirrspiele rasch durchblicken, fehlt auch in «Street Kings» die unerwartete Wende am Schluss nicht. Ludlow muss erfahren, dass er tatsächlich nur eine Marionette in einem traurigen Machtspiel ist. Diese nicht wirklich überraschende Enthüllung ist zwar durchaus konsequent, dadurch droht aber auch die an sich schon überladene Geschichte noch stärker in sich zusammenzubrechen.
«Street Kings» ist formal einwandfrei inszeniert und in hohem Mass kurzweilig. Manche Szenen kippen allerdings unfreiwillig ins Lächerliche. So befreit sich Ludlow immer wieder in letzter Sekunde und zum Teil sehr abenteuerlich aus aussichtslosen Situationen - zumeist weil die üblen Bösewichte sich gerne reden hören. Auch dieses Klischee ist mehr als ausgelutscht. «Street Kings» betritt also kein Neuland, kann sich aber durch die straffe Inszenierung und passende Darsteller vor der völligen Belanglosigkeit retten.
Dein Film-Rating
Kommentare
Echt toller Film!
Und sorry, aber nur weil dir Keanu Reeves' Spielart nicht gefällt, heisst es nicht, dass er eine Schlaftablette ist!
Ich fand, er hat die Rolle gut gespielt!
ein starke keanu reeves in ein unterhaltsahme cop thriller...
Der Film hat gewisse Ähnlichkeiten zu "Training Day" ist qualitativ aber weit davon entfernt. Liegt wohl am Hauptdarsteller. Die CHF 25. -- die ich für die DVD zahlte, haben sich nicht wirklich gelohnt
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