The Spirit USA 2008 – 103min.

Filmkritik

Ein ziemlich wirres Ding

Simon Spiegel
Filmkritik: Simon Spiegel

Superheldencomics werden seit Jahren wie am Laufband verfilmt. Bei "The Spirit" haben wir es jedoch mit einem besonderen Fall zu tun. Der Comic ist hierzulande zwar ziemlich unbekannt, gilt unter Kennern aber als Meilenstein der Gattung. Sein Erfinder, der vor knapp drei Jahren verstorbene Will Eisner, wird als einer der ganz Grossen in der Geschichte des Comics verehrt.

Eisner hat wesentlich dazu beigetragen, Comics als ein Medium zu etablieren, in dem sich nicht nur kurze Gagstrips, sondern auch ernsthafte Geschichten erzählen lassen. In dieser Entwicklung nimmt "The Spirit" eine Schlüsselposition ein: Oberflächlich ein weiterer maskierter Übermensch auf der Jagd nach Verbrechern, ging es Eisner von Anfang an um anderes. Der "Spirit" hat keine Superkräfte, kein extravagantes Kostüm, die Handlung ist oft rudimentär und dient nur als Vorwand. Was Eisner interessierte, waren Stimmungen und Figuren; kleine Leute, skurrile Gestalten, Verlierer, Taugenichtse und mysteriöse Schönheiten, die manchmal sentimental, manchmal mit boshaftem Witz präsentiert werden. Die siebenseitigen "Spirit"-Geschichten sind Miniaturen, Stimmungsbilder in Comicform, und der Titelheld spielt nicht selten eine Nebenrolle, kommt manchmal nur in einigen wenigen Bildern vor.

Für die Verfilmung dieses Comics konnte man nun einen ganz grossen Coup landen: Regie führt Frank Miller, seines Zeichens einer der angesehensten Comiczeichner der Gegenwart, von dem unter anderem die Vorlagen zu den Filmen "300" und "Sin City" stammen - bei letzterem fungierte er zudem neben Robert Rodriguez als Co-Regisseur. Ein Comicmeister verfilmt das Werk des anderen - was sich auf dem Papier grossartig liest, wirft in der Realität einige Probleme auf; auch weil Miller und Eisner sehr unterschiedliche Sensibilitäten haben.

Die Basis des Films bilden verschiedene "Spirit"-Strips, die Miller ziemlich unzimperlich zusammengeschustert hat. Der Titelheld - auch im Film mit Fedora-Hut, Panzerknacker-Maske und roter Krawatte ausgestattet und neu auch mit Unsterblichkeit versehen - ist hinter dem Octopus (Samuel L. Jackson) her, der seinerseits mit der Unterstützung der schönen Silken Floss (Scarlett Johansson) Sand Saref (Eva Mendes) im Visier hat, die eine unglückliche Jugendliebe des "Spirit" ist.

Die Geschichte ist wahrlich kein Geniestreich - muss sie auch nicht sein - sofern "der Rest" stimmt. Visuell schlägt der Film einen ähnlichen Pfad ein wie "Sin City": Massiv digital nachbearbeitete Aufnahmen, starke Stilisierungen, harte Kontraste. Das ist stellenweise sehr ansprechend, lässt allerdings nach "Sin City" kaum Neues erkennen und hat mit Eisners meisterhaftem Stil ziemlich wenig zu tun. Dass der Film visuell seinen eigenen Weg geht, könnte man locker verschmerzen, was aber wirklich irritiert, ist die Tonlage. Miller hat einen überdrehten, teilweise trashigen Streifen vorgelegt, der sich kaum je selbst ernst nimmt. Dazwischen sind seltsame Kitschsequenzen mit einer weiblichen Todesgöttin eingeschoben, bei denen unklar bleibt, ob sie ironisch oder ernst gemeint sind.

Bei Eisner gibt es zwar auch viele skurrile und witzige Elemente, gerade weil Miller aber beim Plot nahe an existierenden Spirit-Geschichten bleibt, wird umso deutlicher, das es bei Eisner eben nur selten um die Handlung ging, sondern dass die nur allzu menschlichen Figuren im Vordergrund standen. Und dieser liebevolle Blick auf sein Personal fehlt dem Film völlig. So ist das Ergebnis ein ziemlich wirres Ding, in dem "Spirit"-Fans zwar zahlreiche Zitate und Anspielungen entdecken werden, das aber als eigenständiges Werk wohl nur für Trash-Liebhaber von Interesse ist.

21.05.2024

2

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 15 Jahren

Viel gequatsche und wenig Action!


tuvock

vor 15 Jahren

So jetzt wieder zum Regisseur. Frank Miller wurde mal zu Gewalt gefragt, was sagt er?: Comics sind nun mal völlig eigene Welten. Und weil die Form an sich sehr still ist, muss man eben im Comic alles lauter, greller und größer machen. Und man kann es nur mit Humor richtig verstehen, glaube ich. Wenn Benicio Del Toro in "Sin City" seine Hand abgeschlagen bekommt und das Blut beginnt zu spritzen wie aus einem Gartenschlauch, darf man das nicht zu ernst nehmen. Es ist ein schlechter, lauter Witz. Und mein Sinn für Humor tendiert nun mal sehr in diese morbide Richtung. Und die Unterschiede in der Kraft der Form ändern die Regeln, auch darüber, wie zart man etwas anfasst...

Sorry, der Typ ist irre für mich, ein Mensch der Gewalt als normal sieht oder als Witz oder lau ne Danke. Mir fällt gerade ein, dass 300 Film Projekt, da ist der Regisseur Zack Snyder wie bei Teil 1, und der Typ übrigens macht einen Film basierend auf dem Zeichentrickfilm „Heavy Metal“ aus 1981, ein Scheiß Zeichentrickfilm, blöde Story, aber egal, gehört jetzt nicht dazu.

Ich Frage mich wieso Miller in dem Film immer lustige Dinge einstreuen will und der Film ist nie lustig, die Dialoge sind fast nie spannend, sind meistens alle Sinnfrei, Samuel Jackson wirkt Over-Acting, und Scarlett Johansson wie sie wem tötet wirkt wie Kill Bill auf Droge, und das ganze ist mir zu düster. Wieso soll das lustig sein wenn von Samuel Jackson sein Diener ein Body Builder ist, dicklich ist, brutal aussieht und ein schwarzes T-Shirt hat mit der Aufschrift Logos, und dann meint Scarlett Johansson zu dem Typen der soll Selbstmord begehen mit einem Schwert oder so. Ja da geht´s um irgendwelche Kisten. Dann hört man dass Spirit so viele Frauen umwedelt hat und geliebt hat, ne der Typ sieht aus wie ein Ministrant bei Scientology, und Samuel Jackson in Nazi Uniform Ähnlicher Aufmachung, uff.

So jetzt mal zur Handlung:

Polizist DENNY COLT (Gabriel Macht) ist auf mysteriöse Weise vom Tod wiederkehrt und wandelt fortan als unverwüstlicher Spirit in den Straßen von Central City um seiner Linie, der Bekämpfung von Verbrechen, treu zu bleiben. Sein Gegenspieler OCTOPUS (Samuel L. Jackson) und die ihm zur Seite stehende Silken Floss (Scarlett Johansson) streben nach einem Artefakt, das Unsterblichkeit verleiten soll. Um dieses zu erlangen scheuen sich die beiden nicht die Stadt in den Untergrund zu reißen. Parallel hat es die Diebin SAND SAREF (Eva Mendes) auf einen Schatz abgesehen, der mit dem Artefakt der Unsterblichkeit in Verbindung steht. Einst waren SAND SAREF'S und DENNY COLT'S Wege verbunden, nun stehen sie aber durch unterschiedliche Standpunkte auf verschiedenen Seiten. SPIRIT hat im Sinn OCTOPUS aufzuhalten, seine Schwäche für schöne Frauen stellt ihm aber immer wieder ein Bein in seinem Vorhaben.

Und wieder zurück zum Senfen:

Uff meine Alte war Vielleicht sauer dass wir sich den Film angesehen haben, und ja ich muss sagen ich habe selten einen Film gesehen der mir so egal war, ich wollte fast aus dem Film retten wieso er noch halbwegs gut war, waren die Bilder, Scarlett die echt geil aussieht, einige Blutigen Szenen die aber unnötig sind meiner Meinung nach, ich habe mir die ganze Zeit ein paar Kilo Pistazien rein geschoben in meine Futterluke, ja was noch gut ist, die mörderische Plaster of Paris die von Paz Vega gespielt wird, die sieht süß aus, die eine Polizistin Morgenstern, ja im Englischen original im Film heißt die Alte auch Morgenstern ein deutscher Name, ja die Alte ist echt scharf, so ne Polizistin wünscht sich jeder der zu schnell fährt die würde sicher viele Strafzettel sammeln.

Ah ja, genau, haben sie eine Botschaft für die Kinder fragt die Redakteurin den Spirit Typen ja er meint Zähne Putzen die Eltern lieben sie gerne haben brav sein, gut lernen, uff, ein toller Comicheld oder? Der Film hat zu viele Subplots, er kommt nicht in die Gänge, das Drehbuch ist uninteressant, die Geschichte ist mir nicht wichtig, die Frauen sind geil, die CGI Effekte mit Realverfilmung gemischt ist nett, Dann ist da was mit Herkules Blut, Ödipus Komplex, ja solche unnötigen Dinge. Ja ich mag den Film nicht, ich fand ihn langweilig und bei dem Film spiele ich lieber mit meiner Nudel, äh mit meiner Freundin.

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tuvock

vor 15 Jahren

Wieso startet so ein Film im kleinen Nachbarland Österreich nicht? Was ja am 12. Februar hätte sein sollen?
Es gebe "keinen wirklichen Grund", hieß es seitens eines Sprechers, die Mutterfirma in den USA habe den Film zurückgezogen. Und ich kann das nachvollziehen denn der Film hat einen Schlechten Umsatz gemacht und war an den Kinokassen ein Flop. Nun das Comic ist ja von Frank Miller und ich kenne noch den vorherigen Film „Sin City“ und meine Meinung nach ist ja der Sünden Film einer der schlechtesten und langweiligsten, unnötigst brutalsten und echt dämlichsten, übertriebenen Filme mit viel zu viel grässlich brutalen Dialogen, uff Brutal habe ich ja schon erwähnt, und ja der Film hier über den Spirit, der steht dem in nichts nach, nur das der Film hier viel schlechter ist und eigentlich eine langweilige Umsetzung vom Comic von Will Eisner, und wenn ich noch mal höre, dass Silken Floss die ja im Film von Scarlett Johansson gespielt wird ja dass die die schönste Frau der Welt ist, was so ein tumber Body Builder sagt ja wenn ich das noch mal höre, dann dreh ich durch dauernd den gleichen Spruch, 5 x in einer Minuten ne Danke.

Frank Miller spielt im Film den Liebowitz und wieso der Film so mies ist weiß ich nicht. Wenn ich mir denke dass Frank Miller in „Robocop – Teil 2+3“ das Skript geschrieben hat (Ja O. K, ich weiß - Frank Miller musste seinerzeit miterleben, wie sein Drehbuch zu Robocop II ziemlich verhunzt wurde und zog sich darum vollkommen enttäuscht aus dem Filmbusiness zurück, um sich fortan nur noch um seine Comickarriere zu kümmern) oder so, die waren ja nicht übel dann wundert mich wieso er hier nichts dazu gelernt hat. Vielleicht wird die Vorgeschichte zu meinem Lieblingsfilm „300“ um Längen besser und „Sin City“ kriegt 2 Fortsetzungen was aber eh nichts für mich ist ja wieso der Film hier so mies ist, lässt sich nicht einfach erklären.

Infos über den Film, die Comics und was weiß ich:

Wenn ein Film 80 Mille kostet und nur 20 Mille in den USA einspielt ist er ein Flop. Die Leute die ein bisschen älter sind werden sich noch erinnern an die Alte Zeit. The Spirit ist nämlich früher eine Comicserie von Will Eisner gewesen, die Comicserie ist jede Woche am Sonntag in Amerika von 1940 bis 1952 erschienen, die Serie wurde oft überarbeitet und von Frank Miller eben verfilmt. Die Serie zählt zu den bedeutenden Comic-Klassikern des Vorigen Jahrhunderts und erinnert mich von der Machart her an „Dick Tracy“ – gefiel mir auch nie. War mir alles zu Gangsterhaft und so was ist nichts für mich.

Um was es in den Comics geht ist schnell erklärt: Der maskierte Hauptdarsteller The Spirit ist ein ungewöhnlicher Detektiv. Er ist der Polizist Denny Colt, der in der ersten Folge mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit übergossen und von seinem Partner für tot gehalten wird. Die Flüssigkeit hat ihn jedoch nur vorübergehend scheintot gemacht; nach seiner Beerdigung verlässt er sein Grab und will unerkannt bleiben, um als The Spirit Verbrecher jagen zu können. Ein unterirdisches Labor auf dem Friedhof ist sein Rückzugs- und Arbeitsraum. The Spirit ist ein nicht unfehlbarer Held, der seine Abenteuer mit Hut und Straßenanzug ohne besondere Fähigkeiten bestreitet. Er kämpft mit Humor und Ironie gegen seine Feinde. Sein Erkennungsmerkmal ist eine schmale schwarze Binde vor den Auge.

Vielleicht wurde der Film nicht so gut weil er auf einer Green Screen in 50 Tagen gefilmt wurde. Der Eisner Typ hat übrigens später Comics für Bundesbehörden in den USA geschrieben.

Wieder zurück zu meinem Senf:

Die Hauptrolle die Gabriel Macht spielt ist ja auf Mystik ausgelegt, etwas, aber meistens und das ganze Zeit im Film was mich ärgert, ja da geht´s nur Titten Hass, Schimpfen, Liebe, Sex, nackte Haut, Gangster, Autos, ja ich weiß nicht, irgendwie kann ich dem Film nicht viel abgewinnen und er ist meiner Meinung nach langweilig eher, und ja der Gabriel Typ wirkt etwas introvertiert, so gar nicht wie ein Comicstar. Samuel Jackson wirkt übertrieben und das ganze von den Bildern her recht nett, aber nicht so innovativ wie der ähnliche „Watchmen“ sondern eher schlechter, eher übertrieben eher unwichtige Dialoge, eher langweilig und ja so wie der 300 Film in Schwarz Weiß mit viel zu vielen Dialogen die unwichtig sind und nicht spannend sind.Mehr anzeigen


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