Der Ja-Sager Australien, USA 2008 – 104min.
Filmkritik
Die Kraft des positiven Denkens
Carl Allen (Jim Carrey) ist ein sehr umgänglicher Bartleby. Sein "I prefer not to" schöpft nicht Kraft aus der Negation. Seine Karriere macht auch keine Pause. Der Griesgram arbeitet als Sachbearbeiter in einer Bank, er leiht sich ab und zu eine DVD aus, meidet seine Mitbürger und nistet sich im Selbstmitleid ein.
Man kann es ihm kaum verdenken. Er nimmt sich einfach mal eine Auszeit von seinen Freunden und anderen sozialen Verpflichtungen. Seine beiden Buddys, der slicke Jock und der verblödete Slacker, penetrieren ihn seit seiner Scheidung von seiner Frau ständig mit unternehmenslustigen Plänen. Als der Bänker jedoch eines Tages von einem durchgeknallten Schulfreund an ein Selbsthilfe-Seminar mitgenommen wird, verändert sich sein Leben schlagartig. Ein Guru, sardonisch von Terence Stamp gespielt, ringt ihm das Versprechen ab, keine Bitte mehr abzuschlagen und das "Yes" zu propagieren.
Nach dem Erbaungs-Erlebnis bittet ein Randständiger Carl um eine Mitfahrgelegenheit und auch um Geld. Obwohl zu Anfang skeptisch, erinnert Carl sich an sein Gelübde und sagt "Yes". Nachdem er den Obdachlosen heim kutschiert hat, kreuzt sich sein Weg mit der lebensfrohen Allison (Zooey Dechanel), die Jogging-Fotografie betreibt und ansonsten in einer Band spielt, die "verrückten" chicksonspeedigen Elektropop vor fünf Leuten jeden Abend spielt. Natürlich wird Carl sich ihn sie verlieben.
Da er ab nun zu allem "Ja und Amen" sagen muss, entstehen so einige Turbulenzen, die ihn - natürlich - um so liebenswürdiger machen. Er lernt Gitarre spielen, dank der er später einen lebensmüden Mexikaner (Luiz Guzmann) vor dem Selbstmord bewahren wird und besucht einen Koreanisch-Kurs, der ihm dabei hilft, die Verlobungs-Party seines von ihm enttäuschten Freundes perfekt zu gestalten.
Obwohl Carrey meistens auf seine nervige Gesichtsverenkungen verzichtet, Sidekick und Bankkollege Norman (Bandmanager und Botschaftsangestellter Murray aus der kongenialen Serie "Flight of the Conchords") für den ein oder anderen flachen Lacher mit seinem Blockbuster-Themenparties ("300", "Harry Potter") sorgt, mag Peyton Reeds Film ganz und gar nicht zu überzeugen.
Das Drehbuch von Nicholas Stoller, Jarrad Paul und Andrew Mogel ertränkt die Handlung in dümmlichen Gags und versucht sich zu all dem auch noch in RomCom. Selbst die realsatirische Bezüge zur Krise des Kapitalismus, Anspielungen auf den "War on Terror", in dessen Wirren Carl unter Verdacht gerät, weil er auf der Website Persianwifefinder.com Kontakte zu Islamisten unterhält, können den misslungenen Film nicht mehr retten. "Didi Hallervorden"-Filme sind brillante Pointenfeuerwerke im Vergleich.
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Kommentare
Witzige Komödie, die wie für Jim Carry gemacht wurde. „Der Ja-Sager“ ist ein aufmunternder Film, mit einer tollen, aufgrund des Titels aber nicht sehr überraschenden Botschaft und motiviert einem definitiv dazu, das Leben optimistischer zu sehen.
7/10
Die Filmkritik von cineman finde ich sehr enttäuschend. Dafür, dass "«Didi Hallervorden»-Filme brillante Pointenfeuerwerke im Vergleich" sind, fehlen mir Begründungen und Erklärungen. Der Film ist absolut unterhaltsam. Bis auf die Szene mit der alten Frau Humor mit Niveau, doch das scheinen heute viele nicht mehr zu kennen.… Mehr anzeigen
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 15 Jahren
Ich sage auch ja zum leben
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