Lost River USA 2014

Filmkritik

Lost River

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Die Erwartungen waren an kaum einen Film in Cannes dieses Jahr höher - vor allem in der Nebenreihe "Un Certain Regard" - als an das Regiedebüt von Ryan Gosling. Die Reaktionen auf Lost River fielen dementsprechend heftig aus.

Der Vowurf, Goslings Geschichte über eine alleinerziehende Mutter (Mad Men-Star Christina Hendricks) mit zwei Söhnen (einer ist fast erwachsen, der andere noch ganz klein), die in einem märchenhaft verrottenden Detroit zwischen skrupellosen Kleingangstern kaum genug zum Überleben hat, sei etwas dünn, ist nicht ganz falsch.

Aber dass er sich atmosphärisch von großen Kollegen wie Nicolas Winding Refn oder David Lynch hat inspirieren lassen, ist alles andere als ein Nachteil. Denn mindestens in den Bildern und der Musik ist Lost River ein betörender, faszinierender und ambitionierter Film. Und stilsicherer Geschmack beim Zitieren der eigenen Vorbilder kann einen weit bringen, das haben schon Quentin Tarantino, Xavier Dolan und Harmony Korine bewiesen.

22.05.2014

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