Ein Mann namens Ove Schweden 2015 – 105min.
Filmkritik
Grantler mit Todessehnsucht
Ove ist ein grimmiger alter Mann, der von seinen Nachbarn gefürchtet wird. Doch sein Verhalten hat einen tragischen Hintergrund. Der schwedische Film Ein Mann namens Ove ist trotz bekannter Story-Muster und Dramaturgie gelungen. Dafür sorgt vor allem der großartige Hauptdarsteller Rolf Lassgård.
Ove (Rolf Lassgård) lebt in einer idyllischen, ruhigen Familien-Siedlung. Doch der notorische Nörgler scheint alles zu tun, um den Groll der Nachbarn auf sich zu ziehen: er schimpft über alles und jeden und Kleinigkeiten treiben ihn zur Weißglut. Der Grund für Oves Verbitterung ist ein tragischer: vor kurzem ist seine geliebte Frau gestorben. Seitdem tut er alles, um sich das Leben zu nehmen, was jedoch einfach nicht klappt. Dass unter der harten, mürrischen Schale aber ein weicher Kern steckt, entdeckt erst die neue persische Nachbarin Parvaneh (Bahar Pars).
Der Unterhaltungsroman "En man som heter Ove" von Fredrik Backmann erschien 2012, wurde über 600'000 Mal verkauft und in über 25 Sprachen übersetzt. Da dauerte es nicht lange, bis sich die Produzenten für den an Stoff interessierten. Der schwedische Regisseur Hannes Holm verfilmte ihn schließlich 2015 und besetzte die Hauptrolle mit Rolf Lassgård, einem der erfolgreichsten Schauspieler Skandinaviens. In Europa wurde er vor allem als Kommissar Kurt Wallander bekannt, der Hauptfigur aus Henning Mankells Romanen.
Mit seiner Geschichte vom ewig verbitterten Pedanten, der den Tod der Frau verkraften muss, erinnert die Tragikomödie an die Jack-Nicholson-Filme As good as it gets und About Schmidt. Und auch der im letzten Moment unfreiwillig verhinderte Suizid wurde filmisch schon oft umgesetzt (u.a. Veronika decides to die). Dennoch gelingt es Ein Mann namens Ove vor allem dank des überzeugenden Rolf Lassgård, für kurzweilige, angenehme Unterhaltung zu sorgen. Lassgård schafft es, trotz aller unleidlichen Verhaltensweisen von Ove und dessen Dauer-Gereiztheit, Sympathien für seine tragische Figur entstehen zu lassen.
Dies liegt nicht zuletzt an seinem nuancierten, ausgewogenen Mimik-Spiel und wird immer dann besonders wahrhaftig, wenn er durch irgendetwas an seine Frau erinnert wird (z.B. den Geruch eines Mantels) oder an vergangene Erlebnisse denken muss. Auch die Rückblenden in die Vergangenheit sind optisch gelungen umgesetzt und setzen zumeist nach einem missglückten Suizidversuch ein. In gefühlvollen Szenen, die mal in sanften Gelbtönen, mal in prächtig-knalligen Farben erscheinen, tritt der Kinobesucher seine Reise in Oves Vergangenheit an, z.B. in seine Kindheit. Und auch wenn die Idee vom Unruhestifter und Dauer-Nörgler wie erwähnt nicht neu ist: die Art und Weise, wie Ove es schafft, sich immer wieder aufs Neue unbeliebt zu machen und seinen Ruf als brüskierter Griesgram untermauert, ist herrlich komisch.
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Kommentare
Eine Poesie ans Leben das Wunderbar erzählt wird.Die Rückblende wird behutsam erzählt und mit schönen Bildern verfeinert.Die Story ist vorsehbar und ein wenig in die Länge gezogen aber dennoch oder deswegen ein Wunderschöner Film.
Ein sehr witziger und warmer Film, der wie meisten bei den skandinavischen Filmen ins Herz geht. Dieser Ove muss man einfach mögen. Von aussen ist er roh, aber er hat ein weiches Herz, und ist trotz allem sehr nett und hilfsbereit, die seine Hilfe benötigen.
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