Jurassic World USA 2014 – 125min.
Filmkritik
Bitte mit mehr Zähnen
22 Jahre ist es her, dass Steven Spielberg die Tore zum Jurassic Park öffnete und echte, wenn auch geklonte Dinosaurier auf die Menschen losließ. Die Regielegende verdiente sich damit ein goldenes Näschen, revolutionierte nebenbei mal eben das Mainstream-Kino und erfand quasi den modernen Blockbuster. Für die Mitarbeiter und Besucher des Parks dagegen ging die Sache bekanntlich weniger glimpflich aus. Doch selbst nachdem die zweite Fortsetzung 2001 nur noch für müdes Achselzucken sorgte, hätte man sich denken können, dass Hollywood nicht endgültig die Finger lassen würde vom einstigen Erfolgskonzept. Und die Vergnügungspark-Verantwortlichen auf der Leinwand natürlich ebenso wenig.
So hat nun also im Jahre 2015 unter dem Namen Jurassic World längst eine Neuauflage des prähistorischen Disneylands eröffnet. In Massen strömen die Besucher auf die Insel nahe Costa Rica, wo es – finanziert vom Unternehmer Simon Masrani (Irrfan Khan) und beaufsichtigt von Parkleiterin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) – neben Fressbuden und T-Shirt-Ständen wieder jede Menge Brontosaurier, Triceratops oder Flugsaurier zu bestaunen gibt. Doch natürlich haben die Verantwortlichen erkannt: das Publikum (sowohl im Park als auch im Kino) will es heutzutage größer und lauter – und bitte mit mehr Zähnen.
Entsprechend haben die findigen Forscher von Jurassic World längst damit begonnen, noch weiter als bisher in Mutter Naturs Plan einzugreifen und genetisch modifizierte Hybrid-Dinos gezüchtet. Längst reicht der T-Rex nicht mehr, um den Kindern und ihren Eltern das Fürchten zu lehren, weswegen in Kürze die neue Hauptattraktion der Weltöffentlichkeit präsentiert werden soll: der so genannte Indominus Rex, eine Mischung aus verschiedenen Dinosaurier-Arten und gefährlicher als alle zusammen. Velociraptoren-Trainer und Dino-Verhaltensforscher Owen Grady (Chris Pratt) hat größte Bedenken ob der Pläne seiner Vorgesetzten. Aber selbstverständlich ist es dafür ein bisschen zu spät – und ausgerechnet an jenem Wochenende, als Dearings beide Neffen den Park besuchen, kommt es zum Eklat.
Spielberg selbst hatte die Ausgangsidee für diese späte Fortsetzung seines Klassikers, eigenhändig wählte er den jungen Regisseur Colin Trevorrow für die Umsetzung aus. Und der macht seine Sache in Jurassic World durchaus überzeugend. Auf charmante Weise orientiert er sich am Plot der ikonischen Vorlage, und wer mit der besonders gut vertraut ist, dürfte große Freude daran haben, all die größeren und kleineren Referenzen auszumachen. Dass der Film auch in der Darstellung der Geschlechterrollen allzu deutlich von überholten Konventionen geprägt ist (die kalte Tante wird natürlich erst zur toughen Frau, als ihre Muttergefühle geweckt werden), ist bedauerlich. Dem reinen Schau- und Unterhaltungswert in diesem rastlosen und nur ein wenig zu langem Abenteuer tut das allerdings kaum Abbruch.
Was Jurassic World jedoch beim besten Willen nicht gelingen mag, ist die Rekonstruktion jenes Gefühls, mit dem man damals Jurassic Park sah. So übersättigt ist man heutzutage von makellosen Spezialeffekten aus dem Computer, dass es diese überwältigenden Momente, in denen man etwas zum ersten Mal auf der Leinwand sieht und sich kaum vorstellen kann, wie eine solche Szene gemacht wurde, einfach nicht mehr gibt. So rast der Puls dieses Mal dann doch ein bisschen weniger als damals. Aber was es bedeutet, dass am Ende die Insel zwar menschenleer, aber natürlich nicht unbewohnt ist, ahnt auch heutzutage jedes Kind.
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Kommentare
Filmischer Totalschaden mit einer Vielzahl an Logik-Löchern , so groß wie der Ozean in dem sich die Isla Nublar befindet.
Beispiel: Dinosaurier verschiedener Rassen verabreden sich untereinander, wer zu wem hält bzw. wer mit wem gegen wen kämpft????
So peinlich daß mir die Worte fehlen: der künstlich gezüchtete Hybrid-Saurier hat Teile von Chamäleon-DNA, kann sich in seinem Gehege daher unsichtbar machen a la Predator, und die leitenden Angestellten glauben daß er ausgebrochen ist, weil sie ihn nicht mehr sehen????
Weitere Minuspunkte: grottenschlechte Darsteller ( außer C.Pratt und Bryce Dallas Howard), miese CGI, lächerliche Handlung,....… Mehr anzeigen
Gute Aktion mit tollen Spezialeffekten, moderner Umsetzung und hervorragenden Schauspielern. Ein Klassiker im neuen Kleid.
Eine gelungene Neuauflage der bekannten Filmreihe. Spätestens beim erstmaligen Einsetzen der epischen Jurassic Park Melodie kommt das gute Gefühl von damals zurück. Dass sich in der Filmbranche in den letzten Jahren technisch so einiges getan hat, kann man hier sehr gut sehen. Die Dinosaurier sind sehr beeindruckend umgesetzt, auch wenn man sich vielleicht ein wenig zu fest an dem Motto „Je grösser, desto besser“ angelehnt hat. Auch die Charaktere sind teils etwas schablonenhaft gestaltet.
7.5/10… Mehr anzeigen
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