Jennifer Lopez als sexy Lehrerin in einem Thriller, der dem Publikum keine Hühnerhaut beschert. Ausser mit ein paar ausgedehnten Sex-Szenen.

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Claire Peterson (Jennifer Lopez) ist eine Highschool-Lehrerin, die sich kürzlich von ihrem fremd-gehenden Ehemann Garrett (John Corbett) getrennt hat und jetzt ihren Sohn Kevin (Ian Nelson) alleine erzieht. Als eines Tages der gut aussehende Schüler Noah (Ryan Guzman) im Haus nebenan einzieht, um für seinen kranken Onkel zu sorgen, freundet er sich schnell mit dem schüchternen Kevin an und flirtet schamlos mit Claire. Als Kevin ein Wochenende mit dem Vater verbringt, gibt sich Claire einer Nacht voller leidenschaftlichem Sex mit Noah hin. Von Schuldgefühlen getrieben, macht sie am Morgen danach Schluss, worauf der Teenager besitzergreifende Rachegefühle entwickelt.

In einer Filmwelt, in der Highschool Schüler Waschbrettbäuche haben wie Guzman und Lehrerinnen sich Kleider wie JLo leisten könnten, muss man in Sachen Realität einige Abstriche machen. Solche Filme haben in Hollywood aber Tradition und sorgen, wenn sie denn gut gemacht sind, für grossartige Unterhaltung - auch wenn es dem Publikum oft etwas peinlich ist, dass es beim Zuschauen soviel Spass hat.

The Boy Next Door will sich seinem B-Movie-Dasein aber nicht ergeben, sondern versucht, Fatal Attraction zu sein. Aber dafür ist weder das Drehbuch von Erstlingsautorin Barbara Curry noch die Regie von Fast and Furious-Regisseur Rob Cohen gut genug. Und Jennifer Lopez und Ryan Guzman sind keine Schauspieler vom Kaliber einer Glenn Close oder eines Michael Douglas. Obwohl Lopez' subtile Art als Schauspielerin immer wieder überrascht, wenn man bedenkt, wie sie sich auf der Bühne und den roten Teppichen der Welt gibt.

Ein Film wie The Boy Next Door steht und fällt mit einem Showdown, der sein Publikum befriedigt aus dem Kinosaal entlässt, weil es die Heldin ihrem Peiniger heimgezahlt hat. Doch leider wagt es Lopez nie, ihre für eine Lehrerin viel zu gut frisierten Haare zu zerzausen. Anstatt ihre Familie kompetent und mit ungeahnten Mutterkräften vor dem Psychopathen zu retten, fällt sie über die Stöckelschuhe, wagt nicht, den Mantel dreckig zu machen und reüssiert schliesslich nur dank der Hilfe ihres Ex-Mannes. Es ist, als hätte es nie eine Frauenbewegung gegeben.