Der Sex Pakt USA 2018 – 102min.

Filmkritik

Derb konservativ

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Für die Regie-Debütantin Kay Cannon, die bislang vor allem als Drehbuchautorin reüssierte, war es wichtig, einen Film zu machen, mit dem sich später mal ihre Tochter identifizieren können wird. Sie wollte eine fast schon typische Teenie-Geschichte erzählen, nur eben aus weiblicher Sicht, wobei die Elternrollen genutzt werden, um die Doppelmoral zu illustrieren: Es ist okay, wenn Jungs Sex haben, Mädchen müssen jedoch beschützt werden.

Drei Mädchen beschliessen, dass sie beim Abschlussball ihre Jungfräulichkeit verlieren wollen, doch dann erfahren ihre Eltern von diesem Pakt und flippen aus. Die zwei Väter und die Mutter machen sich auf, ihre Töchter im Trubel zu finden und davor zu bewahren, einen Fehler zu machen. Aber während sie von einem Malheur ins nächste stolpern, vergessen sie, genauer darüber nachzudenken, wieso sie tun, was sie tun, und was sie sich davon eigentlich versprechen. Stattdessen nimmt das chaotische Schicksal seinen Lauf.

Der Film ergeht sich in einer sehr konservativen Erzählweise, indem er die Eltern irrational agieren und eine Weltanschauung vertreten lässt, die ausgesprochen altmodisch und auch chauvinistisch ist. Das unterminiert die Elternfiguren, da sie jedweden glaubwürdigen Ansatz verlieren, was angesichts der ohnehin reichlich übertriebenen Geschichte aber wichtig gewesen wäre. Denn diese Produktion ist im Grunde mehr eine Nummernrevue als ein Film, da man von einem Gag zum nächsten springt, aber zerfaserte Unterhaltung mit jeder Menge Stolpersteine bietet.

Es gibt ernsthafte Momente, die aber fast ganz und gar in einer Kaskade an mehr oder minder gelungenen Gags untergehen. Gelungen sind vor allem die Gags, die man schon aus dem Trailer kennt. Alles andere kann mit dem, was dort zu sehen ist, nicht mithalten. Das ist auch das grösste Problem dieser Komödie: Es gibt einfach nicht so viel zu lachen, wie man erwarten würde. Immerhin hat man mit Seth Rogen und Evan Goldberg die Macher und mit Ike Barinholtz auch einen der Stars der Bad Neighbors-Filme mit an Bord, die es weit besser verstanden haben, den unter die Gürtellinie gehenden Humor mit Herz aufzuladen.

Über grosse Teile hinweg wirkt der Film einfach bemüht. Wirklich punkten kann er im Grunde nur mit John Cena, der gegen seinen Typ anspielt, und Barinholtz, der nur eine Variation seiner Bad Neighbors-Rolle bietet, aber im Zusammenspiel mit dem Wrestler zum Schmunzeln anregt. Letzten Endes bleibt der Film aber hinter seinen Möglichkeiten zurück und missfällt auch mit der erzkonservativen Botschaft, die hier in reichlich zotigem Humor verpackt und versteckt wird.

10.04.2018

2

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Kommentare

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valentina_mustafi

vor 6 Jahren

Dass man einen solchen Film ab 12 Jahren erlaubt ist fast schon grobfahrlässig. Penise, Hoden und Brüste sind mehmals zu sehen, Sex zu hören und zu sehen und einiges wird so genau beschrieben dass mal es als Sexanleitung nutzen kann. Natürlich soll Sex kein Tabuthema sein doch einen Porno mit einem 12-16 Jährigem Kind im Kino schauen ist nicht das Ziel wenn man eine Komödie erwartet. Dieser Film sollte meiner meinung nach ab 16 Jahren sein!Mehr anzeigen


julianne

vor 6 Jahren

Trailer war so peinlich die Menschheit verblödet immer mehr ! Oder gibt es wirklich idioten die solchen Müll schauen!!


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