Jurassic World: Das gefallene Königreich Spanien, USA 2018 – 120min.

Filmkritik

Dinos sollen leben

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Was 1993 mit Steven Spielbergs bahnbrechendem Abenteuerfilm Jurassic Park begann, geht nun in seine fünfte Runde. Auf den 2015 veröffentlichten Blockbuster Jurassic World, Colin Trevorrows Fortführung der beliebten Dinosaurier-Reihe, folgt Juan Antonio Bayonas Jurassic World: Das gefallene Königreich, ein kompetent inszeniertes, aber etwas schlampig erzähltes Actionspektakel mit deutlichen Anleihen beim Horrorfilm.

Drei Jahre nach der Verwüstung des urzeitlichen Themenparks „Jurassic World“ durch seine tierischen Bewohner droht auf der im Pazifik gelegenen Isla Nublar ein Vulkanausbruch, der die wild lebenden Dinosaurier auslöschen würde. Claire Dearing (Bryce Dallas Howard), die im Vorgänger noch als Managerin der Freizeitstätte in Erscheinung trat, macht sich vehement für die Erhaltung der Riesenechsen stark und staunt nicht schlecht, als sie von den Plänen des steinreichen Benjamin Lockwood (James Cromwell) erfährt, der die gewaltigen Tiere in einen Schutzraum umsiedeln will. Claire und ihr Ex-Freund Owen Grady (Chris Pratt), der einst als Velociraptoren-Trainer tätig war, sollen bei der Rettungsmission mitwirken und betreten nur wenig später den brachliegenden Park, wo mehr als eine böse Überraschung auf sie wartet.

In seiner letzten Regiearbeit, dem Fantasy-Drama Sieben Minuten nach Mitternacht, gelang es dem Spanier Juan Antonio Bayona eindrucksvoll, ausgeklügelte Spezialeffekte mit einer packenden, hochemotionalen Geschichte zu verbinden. Hoffen durfte man daher, dass er die Multi-Millionen-Dollar-Produktion Jurassic World: Das gefallene Königreich auf mutige Blockbuster-Pfade führen würde. Tatsächlich erweist sich der fünfte Teil der Dinosauriersaga jedoch als inhaltlich wackeliges Konstrukt, das zentrale Elemente des Vorgängers recycelt, einige allzu bequeme Lösungen für die Schwierigkeiten seiner Protagonisten findet und eine eigentlich erschütternde Offenbarung im letzten Drittel wirkungslos verpuffen lässt.

Rief die abgegriffene Rollenverteilung im Vorgänger Kopfschütteln hervor, geht das Sequel nun einen kleinen Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Auch wenn Owen nach wie vor die lässigsten Sprüche klopfen und sich am meisten verausgaben darf, erhält Claire, die dieses Mal – Gott sei Dank! – geländetaugliches Schuhwerk trägt, mehr Aktionsmomente. Ein Gegengewicht zum schablonenhaften Drehbuch bietet die temporeiche, stimmungsvolle Inszenierung, in der immer wieder eine Begeisterung für das Horrorkino zum Ausdruck kommt. Wirkungsvoll spielen der Regisseur und Bildgestalter Óscar Faura mit Schattenumrissen und Kamerafahrten und treiben den Puls des Zuschauers in einigen Suspense-Szenen gekonnt nach oben. Tricktechnisch bewegt sich das actionreiche Geschehen, wie man erwarten durfte, auf einem starken Niveau – ohne dass sich das ganz grosse Staunen einstellen will.

16.09.2021

3

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Kommentare

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Sarina

vor 6 Jahren

Es geht um Dinos in der Menschenwelt! Was soll dann schon logisch sein ;-) Trotzdem spannend und unterhaltsam wie immer! Ich liebe die Dinos ♡


as1960

vor 6 Jahren

"Jurassic World: Das gefallene Königreich": Gefallen tut hier wenig. Originalität, Spannung und Story sind komplett weggefallen. Es bleibt eine 0815-vorhersehbare Geschichte, mit Klischee-Figuren. Schwächster "Jurassic"-Film.


oscon

vor 6 Jahren Exzellent

Routinierter zweiter Teil der neuen Dino-Sage rund um den Raptor-Trainer Owen Grady (Cool: Christ Pratt) und die Ex-Managerin des ehemaligen Dino-Freizeitparks Clairte Dearing (Bryce Dallas Howard).
Während die Story zwar mit einigen (etwas vorhersehbaren) Wendungen etwas gar seicht daher kommt, ist die Action mit den Dinos grandios und technisch auf dem allerneusten Stand.
Spannend ist der Einsatz von sog. Mechatronics, welche die Saurier in den Nahszenen inkl. Interaktion mit den Schauspielern extrem echt wirken lässt.
Der Schluss des Films leitet dann über zum unausweichlichen kommenden Teil der Trilogie...
Funny!Mehr anzeigen

theboch

vor 6 Jahren

"Routinierter zweiter Teil" trifft es wirklich gut 👍


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