Ma USA 2019 – 99min.
Filmkritik
Böses Erwachen nach der Party
Im neuen Psychothriller aus der Schmiede des umtriebigen Produzenten Jason Blum nistet sich eine von Octavia Spencer gespielte einsame Frau im Leben einer Teenagerclique ein. Nach einer ordentlichen ersten Stunde eskaliert der Film leider auf ebenso vorhersehbare wie überdrehte Weise.
Aller Anfang ist schwer, heisst es, nicht aber für die Heranwachsende Maggie (Diana Silvers), die nach dem Umzug mit ihrer Mutter Erica (Juliette Lewis) in eine Kleinstadt in Ohio rasch neue Freunde findet. Schon bald hängt sie mit der selbstbewussten Haley (McKaley Miller) und deren Clique ab. Da die Minderjährigen selbst keinen Alkohol erwerben dürfen, bitten sie vor einem Laden Erwachsene um Unterstützung und machen dabei Bekanntschaft mit der Tierarzthelferin Sue Ann (Octavia Spencer).
Kurzerhand besorgt die zuvorkommende Dame den Jugendlichen die gewünschten Spirituosen und überrascht sie nur wenig später mit einem ungewöhnlichen Vorschlag: Gerne können die Schüler ungestört in ihrem Keller feiern, sofern sie die oberen Stockwerke in Ruhe lassen. Nach einigen feuchtfröhlichen Party-Abenden geht Maggie und den anderen das Verhalten ihrer nach Gesellschaft dürstenden Gastgeberin allerdings gehörig auf den Keks. Noch ahnen sie nicht, dass die Zurückweisung der scherzhaft Ma genannten Wohltäterin schlimme Folgen hat.
Mit seiner irritierenden Mischung aus absurd-komischen Einlagen und diffus-bedrohlichen Momenten erinnert der von Tate Taylor (The Girl on the Train) inszenierte Film ein wenig an M. Night Shyamalans skurrilen Gruselstreifen The Visit, bei dem Genreexperte Jason Blum ebenfalls als Produzent mit im Boot sass. Eine ganze Weile setzt Ma nur kleine Nadelstiche und baut so ein Klima der Verunsicherung auf, das ganz entscheidend von Octavia Spencers souveränem Wechsel zwischen Kumpelhaftigkeit und Schroffheit profitiert. Rückblenden in Sue Annas Jugendzeit legen schmerzhafte Erlebnisse offen, geraten aber leider arg plakativ und lassen vermuten, dass die Macher irgendwann noch beherzter zur Klischeekeule greifen werden.
Ungefähr nach einer Stunde springt der bis dahin eher zurückhaltende Thriller in den Hysterie-Modus und ergötzt sich an plump motivierten Exzessen, während das Interesse am Schicksal der zuvor recht sympathisch gezeichneten Teenager einen gewaltigen Dämpfer bekommt. Logik spielt plötzlich keine grosse Rolle mehr. Oscar-Preisträgerin Spencer (ausgezeichnet für ihre Nebenrolle in The Help) mutiert zur wilden Furie. Und die in das Drehbuch eingewobenen menschlichen Dramen verblassen gänzlich hinter der schrillen Eskalation. Bedauerlich, wenn man bedenkt, dass der Auftakt durchaus vielversprechend ist.
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Kommentare
Taz Kommentar trifft es sehr gut, leider ist der 2te Teil schwach, da hätte man viel mehr machen können.
Hat gute und spannende Momente, verliert sich aber in der zweiten Filmhälfte irgendwo im Nirgendwo, so dass auch Octavia Spencer mit ihrem Charakter verloren geht. Aber ist okay.
Bitte nicht von Film Kritik beeinflussen lassen ist Hammer Thriller mit Hammer Darsteller Octavia spencer wie immer eine Wucht aber auch alle anderen Mega unbedingt anschauen !!!
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