Jamojaya USA 2023 – 90min.
Filmkritik
Ungebetene Hilfe
James (Brian Imanuel) ist ein vielsprechender indonesischer Rapper, der als Jugendlicher in die USA gezogen ist. Die Arbeit an einem neuen Album steht bevor, das die Plattenfirma gross aufziehen will. Dafür quartieren sie James auf Hawaii ein, wo er mit Luxus überhäuft wird. Hauptsache er konzentriert sich auf die Arbeit.
Der Besuch seines Vaters (Yayu A. W. Unru) kommt natürlich allen ungelegen. Erst recht, weil er sich in bereits geklärte Vorgänge einmischt. Insbesondere der Plattenfirma ist er ein Dorn im Auge, weil er James den Floh ins Ohr setzt, dass er sich von ihnen manipulieren und ausnehmen lasse. James, der nach dem zum Greifen nahe scheinenden Erfolg lechzt, stösst seinen Vater fort. Doch der weiss, wann ihn sein Sohn braucht.
Regisseur Justin Chon hat nach seinem triefend sentimentalen Abschiebedrama «Blue Bayou» mit dieser neuen Arbeit zu Höchstform gefunden – dies sowohl auf der Erzählebene als auch in Bezug auf das visuelle Konzept des Films. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn, die hier im Zentrum steht, erinnert an die Motive aus seinem Vorgängerfilm. Doch arbeitet Chon jetzt viel lakonischer und damit weit weniger pathosgeladen, was den Film in seiner Intention weit relevanter macht.
Auch ist bei «Jamojaya» eine einheitliche, präzise Kameraführung zu sehen und eine natürlich wirkende, wenn auch weiterhin sichtlich präzise konzipierte Bildsprache erkennbar. Im Übrigen wird der Film auch von den beiden Hauptdarstellern getragen, wobei Brian Imanuel als James überzeugt, wirklich ein Rapper ist und ursprünglich aus Indonesien stammt.
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