Theater Camp USA 2023 – 92min.
Filmkritik
Ein Leben auf der Bühne
Dem Theater-Ferienlager droht das Aus, als seine Gründerin ins Koma fällt und ihr Sohn, der keine Ahnung von den Abläufen hat, übernimmt. Es heisst, erfinderisch zu sein und sich die Tugenden der kleinen Künstler und Künstlerinnen zunutze zu machen.
Das Theater-Ferienlager von Joan Still ist eine Institution. Alljährlich kommen hier Kinder und Jugendliche zusammen, die tanzen, singen und schauspielern wollen. Einige von ihnen, wie Rebecca-Diane (Molly Gordon) und Amos (Ben Platt), haben dort zueinander und den Sinn des Lebens gefunden. Das Paar arbeitet im Lager als Gesangs- und Schauspiellehrer. In diesem Jahr ist aber etwas anders. Die Gründerin des Ferienlagers liegt im Koma, ihr Sohn Troy (Jimmy Tatro), der sich bisher wenig für das Projekt seiner Mutter interessiert hat, übernimmt. Doch die Finanzen stehen sehr schlecht. Während Troy nach Wegen sucht, Geld einzusparen, proben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein aufwändiges Musical.
«Theater Camp» ist eine Liebeserklärung an die Theaterbühne. Sehr dicht inszeniert behandelt der Film die vielen Herausforderungen und Genugtuungen, die die Arbeit als darstellender Künstler bedeuten können. Die Kamera ist nahe an den Figuren, schnell und dynamisch. Strukturiert wird die Handlung durch regelmässige schriftliche Einblendungen, die den Charakter von Kapiteln haben und den trockenen Humor des Drehbuchs unterstützen. Die grosse Stärke von «Theater Camp» ist die differenzierte Zeichnung der Charaktere, die sich allerdings mehr auf die erwachsenen Figuren als auf die jugendlichen konzentriert. Das ist schade, denn man erahnt in einigen der jungen Darsteller durchaus schauspielerisches Potenzial. Der Film ist ein klassischer Familien- und Wohlfühlfilm. Reibungen werden auf ein Minimum heruntergeschraubt, gut und böse sind recht einfach definiert und das Ziel liegt in der Beschreibung einer idealen Gesamtharmonie.
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