Interview
Edward Piccin über «Chliine Iisbär 2»
«Nach dem ersten Teil kann die Stimme schlecht gewechselt werden – darum haben sie mich auch für den zweiten Kinofilm angefragt.»
Q:CINEMAN: Edward Piccin, erzählen Sie ein wenig von Lars, dem kleinen Abenteurer...A:Piccin: Ich habe den Lars synchronisiert, das ist der kleine Eisbär und die Titelfigur des Filmes. Er ist der Held der Geschichte und gerät immer wieder – mehr oder weniger gewollt – in ein Abenteuer. Natürlich auch diesmal, denn das gehört ja schliesslich zu einem richtigen Film. Es ist nicht das erste Mal, dass ich dem kleinen Eisbären meine Stimme leihe. Das ist jetzt der zweite Kinofilm, aber es gab auch Filme, die nur auf Video erhältlich waren – dort war ich auch schon mit dabei.Q:Für den zweiten Kinofilm wurden wieder Sie angefragt, um Lars zu synchronisieren. Haben Sie sich darüber gefreut? A:Natürlich ist es praktisch: Nach dem ersten Teil kann die Stimme schlecht gewechselt werden – darum haben sie mich auch für den zweiten Kinofilm angefragt. Ich synchronisiere sehr gerne und gerade bei einer Trickfilmfigur kann man viel mehr Emotionen hineingeben als bei einem Menschen. Menschen sind nicht so stark gezeichnet und haben weniger Mimik als eine Trickfilmfigur. Die Trickfilmfigur erträgt einfach mehr Emotionen. Q:Sind grosse Vorbereitungen für die Synchronisation erforderlich?A:Normalerweise erhält man den Film auf Video und dazu das Textbuch in Dialekt, dann schaut man sich den Film an und übt seine Sätze, Satz für Satz mit dem Timecode. Man muss zu Hause richtig üben, um fürs Studio vorbereitet zu sein.Q:Wie verläuft ein solches Aufnahmeprozedere im Studio?A:Man muss ziemlich aufmerksam sein: Einerseits muss man auf den Text schauen – weil man den nicht vollständig auswendig kann aber nicht ablesen darf – anderseits muss man auf die Lippen der Figur und auf den Timecode achten, vor allem am Anfang, damit man im richtigen Moment beginnt. Es ist eine Stressarbeit, aber mit der Zeit kennt man es. Man weiss, dass man genug Zeit hat, und wenn man geübt hat, kann man im Studio entspannt arbeiten. Man setzt sich hin, liest den Text – man darf aber wegen der ganzen Technik das Spielen nicht vergessen. Man ist eine Figur, die lebt und Dinge erlebt – man muss sie mit Leben füllen!Q:Was begeistert Sie an dieser Animation am meisten? Und weshalb, denken Sie, wird der Film beim Publikum gut ankommen?A:Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wunderschön farbig die Welten sind, in denen sich Lars bewegt. Er kommt auch immer wieder in exotische Gebiete – auch in diesem Film. Man fragt sich dann: Was macht ein Eisbär an einem solchen warmen Ort auf der Welt? Der Film ist liebevoll und fröhlich gemacht und gestaltet, dass man sich richtig hineinfallen lassen kann. Für die Kinder sind nur schon die Figuren, die sie aus den Büchern und früheren Filmen kennen, etwas Besonderes. Die Erwachsenen werden auch Freude haben, weil es eine positive Geschichte ist. Es geht um Freundschaft, um Zusammenhalt und das sind Themen, die alle ansprechen.