Die Nacht Frankreich, Italien 1960 – 122min.
Pressetext
Die Nacht
24 Stunden im Leben eines Paares, das gefangen ist in existenzieller Einsamkeit und Sprachlosigkeit, Produkt einer Moderne, die leer ist und krank: Jeanne Moreau und Marcello Mastroianni umkreisen sich und das Nichts, das ihre Figuren und deren Beziehungausgehöhlt hat. Schauplatz ist Mailand, das Antonioni als kalte Stadt aus Glas, Stahl und Beton inszeniert. Wie in L’Avventura ist die äussere, melancholisch zerdehnte Handlung auch jetzt wieder blosses Gerüst: Es geht um Gesten, Blicke, Atmosphären, um abwesende Gefühle, eingefroren in Bildern von tödlicher Perfektion. Giovanni und Lidia besuchen zunächst gemeinsam ihren todkranken Freund (Bernhard Wicki) im Spital. Anschliessend gehen sie zu einer Promotionsveranstaltung für Giovannis neues Buch, die Lidia bald verlässt, um durch die Stadt respektive durch ihre Erinnerungen zu streifen. Im Zentrum des Films und der Nacht steht die High-Society-Party in einer mondänen Villa, an der die beiden später teilnehmen und wo Giovanni sich auf einen Flirt mit derTochter des Gastgebers (Monica Vitti als junge Nymphomanin) einlässt. Der Morgen danach bringt keine Erlösung: Der Film, mit dem Antonioni 1961 in Berlin den Goldenen Bären gewann, endet in der hilflosen Umklammerung eines Paares, das sich verloren hat.
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