Pressetext
Die Männer, die ich liebte
Die 35-jährige Alice (Catherine Deneuve) erinnert sich anlässlich der Trennung von Claude (Alain Souchon), mit dem sie eine zärtliche, letztlich aber unerfüllte Beziehung gelebt hat, an jenes festliche Weihnachtsessen vor ein paar Jahren, zu dem sie die drei bis dahin wichtigsten Männer in ihrem Leben eingeladen hatte. In Rückblenden werden die jeweiligen Liebesgeschichten erzählt: die heftige Amour fou mit dem genialen Komponisten und Chansonnier Simon (Serge Gainsbourg), die äusserst leidenschaftliche Verbindung mit Patrick (Gérard Depardieu), dem Rockmusiker und Vater ihrer Tochter, und schliesslich die kontemplative mit dem Reiseleiter Julien (Jean-Louis Trintignant), ihrem damaligen Partner. Um zu sich selbst zu finden, hat sie sich von ihrem letzten Liebhaber Claude getrennt. Zum Zeitpunkt ihrer Erinnerungen lebt sie allein und hat keine Beziehung. Je vous aime ist ein bis heute als gnadenlose Selbstdarstellung der Deneuve missverstandener Film. Tatsächlich hatten Claude Berri und sein Koautor Michel Grisolia ihrer Hauptdarstellerin die Rolle der Alice so passgenau auf den Leib geschrieben, dass Presse und Publikum daraus den voreiligen Schluss zogen, Alice sei identisch mit Catherine. Wie die Deneuve diese unabhängige, ebenso moderne wie sentimentale Frau spielt, die in ihrer Erinnerung die letzten fünfzehn Jahre ihres Lebens wie die etwas durcheinandergeratenen Stücke eines Puzzles zusammensetzt, ist grossartig. Auf der ständigen Suche nach dem absoluten Glück erleidet sie immer wieder Schiffbruch, denn in der Liebe liebt sie nur den Anfang, die Leidenschaft, die unbeschwerte Verrücktheit der ersten Treffen. Neben Alice wirken ihre Männer unreif und fast schwach - mit Ausnahme von Simon/Serge Gainsbourg, dessen von Zigaretten und Alkohol befeuerte Kreativität fast greifbar ist und in dem legendären Duett «Dieu fumeur de havanes» mit Catherine Deneuve gipfelt.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung