Pressetext
Saimaa-ilmiö
Die erste und bisher einzige gemeinsame Regiearbeit von Mika und Aki Kaurismäki ist ein mit einer gesunden Portion Anarchie angerichteter Dokumentarfilm über die zu Beginn der Achtzigerjahre äusserst vitale finnische (Punk-)Rockszene. Porträtiert werden drei Bands auf Tournee in der idyllischen finnischen Saimaa-Seenlandschaft. Bands, die allen Finnen bekannt sind und die «in gelungenster Weise in die Rockmusik etwas wesentlich Finnisches eingebracht haben: eine gewisse ungeschliffene, leicht infantile Ironie, zu-sammen mit einem unausweichlichen Hang zur Romantik» (Erkki Astala). Auch das Slawische ist ein zentrales finnisches Element, das allerdings untrennbar zum traditionellen Schlager gehört, das ist bekannt. Saimaa-ilmiö aber zeigt, «dass es diese Einflüsse auch in dem am meisten amerikanischen Genre, dem Rock, gab, dessen explosive Verbreitung in Finnland, zusammen mit der Verwendung von finnischen Texten, zehn Jahre zuvor stattgefunden hatte» (Peter von Bagh). Auf dieser eigentlichen Kreuzfahrt lernen wir zahlreiche Musiker der späteren Leningrad Cowboys sowie künftige Mitglieder der Kaurismäki-Filmfamilie kennen, die Witze reissen, herumhängen, eine gute Zeit haben – und von Aki interviewt werden: «Wir haben den Musikern dumme Fragen gestellt und intelligente Antworten bekommen. Wie etwa ‹Ja›, ‹Nein› oder ‹Hmm›» – was auch ohne Untertitel und ohne finnische Sprachkenntnisse durchaus verständlich sein sollte.
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