Pressetext
Das Begräbnis
New York Ende der Dreissigerjahre. Was daherkommt wie eine klassische italoamerikanische Mafiakiste, entpuppt sich in den Händen Ferraras als aus dem Ruder gelaufenerHöllenritt, angetrieben von fehlgeleiteter katholischer Moral, süditalienischem Ehrenkodex, kaltem Kalkül und blankem Wahnsinn. Ausgehend von der Beerdigung eines von drei Tempio-Brüdern (Vincent Gallo), erzählt uns Ferrara in Rückblenden von einem undurchsichtigen Krieg zwischen rivalisierenden Mafiaclans und Gewerkschaften. Die beiden zurückbleibenden Tempio-Brüder stecken den Tod ihres jüngsten und sorglosen Bruders schlecht weg: Während der impulsive Chez (Chris Penn) spontan um sich schlägt, offenbart sich der Wahnsinn des scheinbar überlegt handelnden Ray (Christopher Walken) erst auf den zweiten Blick. Die Einzigen im Hause Tempio, die noch halbwegs klar denken, sind die Frauen (Annabella Sciorra und Isabella Rossellini). Doch ihre Vernunftappelle verhallen ungehört. Im Gegensatz zum durchschnittlichen Genremafioso benehmen sich die Mitglieder der Familie Tempio fast schon wie Intellektuelle und geben allerhand metaphysisches Geschwurbel von sich. Doch selbst dieser scheinbare Vorteil hilft ihnen nicht, die blutigen familiären Verhaltensmuster zu stoppen, und lässt sie in vollem Bewusstsein ins Verderben rennen. Einer der schönsten und düstersten Mafiafilme zugleich.
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