Pressetext
Wer mich liebt, nimmt den Zug
Ein Frühlingstag. Eine Gruppe von Menschen, die sich kennen, im Zug, auf dem Weg nach Limoges. Auf der Strasse parallel zu den Schienen fährt ein weisser Peugeot. Er enthält eine für alle wertvolle Fracht: den Sarg mit den sterblichen Überresten ihres Freundes Jean-Baptiste. Ein Maler, gestorben nach siebzig intensiven Lebensjahren. Er, der immer in Paris gelebt hat, will in Limoges begraben sein. Nichts verbindet ihn mit der Stadt seiner Kindheit, er verleugnet alle Familienbande. Und doch verfügt er, gleichsam als sein Vermächtnis: Wer mich liebt, nimmt den Zug...
Das Begräbnis als Anlass für ein Familientreffen, der Friedhof als Ort der Begegnung: Patrice Chereau, Frankreichs Multitalent und einer der grössten zeitgenössischen Regisseure, schafft aus den Prämissen eines klassischen bürgerlichen Dramas ein grandios zeitgemässes social tale voller Sprengkraft, dessen Explosivität nicht nur im Aufeinanderprallen der familiären und freund- bzw. feindschaftlichen persönlichen Beziehungen liegt, sondern sich in seinen Bildern gleichsam gewaltsam Ausdruck verschafft .
Manche Familien treffen sich eben nur auf dem Friedhof, manche zerfleischen sich, um sich danach wiederzufinden. Aus einem Begräbnis, einer an sich traurigen Begebenheit, erwächst für manche von ihnen ein hoffnungsvoller Neuanfang. Patrice Cherau macht aus diesem Szenario einen gewaltigen Film über die Lebenden, nicht die Toten!
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung