Die Letzte Nacht Kanada 1998 – 69min.

Pressetext

Die Letzte Nacht

Das Leben geht weiter, auch wenn der Weltuntergang nur noch wenige Stunden entfernt ist.

Toronto, am letzten Tag. Das öffentliche Leben ist lahmgelegt. Geschäfte, Restaurants, Strassenbahnen, alles ist verlassen. Es ist unmöglich ein Taxi zu finden. Die Sonne scheint gleissend, obwohl es bald schon fur immer dunkel sein wird.

Als vor einigen Monaten in den Nachrichten das Ende der Welt vorausgesagt wurde, war das für alle ein Schock. Es brach Panik aus, die Menschen waren verängstigt, viele wollten ganz einfach nicht daran glauben. Aber mit der Zeit wandelte sich die Angst in Fatalismus. Und schliesslich war sie da, die letzte Nacht. Der Film begleitet einige wenige bei ihren Bemühungen, ein perfektes Ende zu erleben, und bei den Komplikationen und Verwirrungen, die ein solches Ereignis mit sich bringt.

Patrick (Don McKellar) ist zu einem Weihnachtsessen bei seiner Familie eingeladen, obwohl Weihnachten schon lange vorbei ist. Seine Eltern wollen um jeden Preis ein letztes Mal gemeinsam feiern und alte, glückliche Zeiten aufleben lassen. Er möchte aber so schnell als möglich wieder weg, um den Abend alleine zu Hause zu verbringen. Craig (Callum Keith Rennie) hat sich eine Liste mit allen sexuellen Erfahrungen zusammengestellt, die er nie gemacht hat und die er noch erleben möchte. Doch die Liste ist lang und es bleiben ihm nur noch wenige Stunden. Sandra (Sandra Oh) versucht nach Hause zu kommen. Dort wartet ihr Mann, Duncan (David Cronenberg), mit dem sie eine Abmachung getroffen hat: um Punkt Mitternacht wollen sie sich gegenseitig erschiessen. Als ihr Wagen nicht mehr zu gebrauchen ist, irrt sie in der Stadt herum und trifft zufällig auf Patrick, der seiner Familie entronnen ist.

Wo sind Sie in der Stunde Null? Was werden Sie tun? Und mit wem werden Sie zusammen sein? In der letzten Nacht reduziert sich das Leben auf diese essentielle Fragen.

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Gelöschter Nutzer

vor 14 Jahren

Verschiedene Personen bereiten sich in diesem leisen Film auf den Weltuntergang vor. Beeindruckend die tiefe menschliche Intensität mit der das auf ganz unterschiedliche Art und Weise geschieht. Von einer unzeitgemäßen Weihnachtsfeier in einer Familie über einen sexgierigen Single bis hin zum gemeinsamen Suizid. Man fragt sich, wie würde ich die letzten Stunden meines Lebens verbringen wollen? Das äußere Ambiente bringt eine beängstigende Weltuntergangsstimmung mit sich: überall Dreck und Zerstörung, nichts funktioniert mehr, die Polizei ist nicht präsent. Der hedonistische Egoismus des Individuums beherrscht die Szenerie. Die Stimmungen schwanken zwischen einem ’Es richtig krachen lassen’ und einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Das spiegelt sich in den Dialogen und der Ausdrucksstärke der Schauspieler. Mal mit Gewalt, mal sensibel, aber immer unter Zeitdruck, denn die Uhr tickt. Und am Ende stellt sich die Frage gar nicht mehr, ob die Welt untergeht oder nicht. Vielleicht nur ein Option, der man sich vielleicht doch irgendwann einmal stellen muss? Nachdenkenswert.Mehr anzeigen


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