Alles über meine Mutter Frankreich, Spanien 1999 – 101min.

Filmkritik

Alles über Pedro Almodovars Mutter

Filmkritik: Theo von Daeniken

Pedro Almodovars "Todo sobre mi madre" galt bis zum letzten Tag des diesjährigen Filmfestivals von Cannes als der grosse Favorit des Wettbewerbs um die Goldene Palme. Schliesslich reichte es nicht ganz für den Hauptpreis, aber Pedro Almodovar, Spaniens Wunderkind, konnte immerhin den Regie-Preis entgegennehmen. Theo von Daeniken hat den Film in Cannes gesehen.

Die Geschichte von Manuela, die sich nach dem Unfalltod ihres Sohnes Esteban auf die Suche nach dessen Vater begibt, bewegt durch den Respekt, den Almodovar seinen Charakteren - fast ausschliesslich Frauen - entgegenbringt.

"Todo sobre mi madre" sei eine Hommage an alle Schauspielerinnen, an solche im Film und Theater, aber auch an solche im richtigen Leben, erklärte Almodovar. Denn es seien die Frauen, die in Wirklichkeit die Probleme lösten, indem sie spielen, lügen und versteckten, während die Männer glauben, sie seien an der Macht.

Der Vater mit grossen Brüsten

Seit 17 Jahren gibt Manuela ihrem Sohn Estaban vor, sein Vater sei vor seiner Geburt gestorben. Die Wahrheit ist, dass sie vor 18 Jahren schwanger vor Estebans Vater aus Barcelona nach Madrid geflohen ist. Und dass dieser inzwischen Lola heisst und "grössere Brüste hat als sie selber".

Am Abend seines 17. Geburtstages ist Manuela endlich bereit, Esteban alles zu erklären. Doch bei einem tragischen Unfall stirbt Esteban. Manuela macht sich verzweifelt auf nach Barcelona, um Lola zu suchen und ihm von ihrem gemeinsamen Sohn zu erzählen. Die Suche erweist sich als eine Reise, auf der sich Gegenwart und Vergangenheit zu vermischen beginnen und am Ende Manuela erneut mit Lola's Baby von Barcelona nach Madrid flieht.

Nicht überraschend brilliert Almodovars Hommage an die Schauspielerinnen mit grossartigen Leistungen der Darstellerinnen. Allen voran Cecilia Roth als Manuela und Marisa Paredes als Schauspielerin Huma Rojo.

(Die beiden letzten Bilder links hat Sabine Döbeli in Cannes für uns fotografiert).

17.02.2021

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