Trümpi Schweiz 1999 – 72min.
Pressetext
Trümpi
Ausgehend vom Maultrommelspieler Anton Bruhin, der einem städtischen Publikum die Volksmusik nahebringt und die Anhänger des Ländlers mit frechen Improvisationen provoziert, folgt der Film dem Klang dieses uralten und kleinsten Instruments der Kulturgeschichte: Auf einer musikalischen Reise, ausgehend von Bruhins Wohnung an der Zollstrasse im Zürcher Industriequartier, mit Blick auf die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs, wird der Zuschauer zu einer Stubete (Konzert) in der Innerschweiz und von dort in den fernen Osten entführt, zu den Sakhas, die das Spiel auf der Maultrommel seit Jahrhunderten beherrschen. Auf die Steppen Sibiriens folgt das pulsierende Grosstadtleben von Tokio. Dort wird das Trümpi - so heisst die Maultrommel auf Schweizerdeutsch - gerade wieder neu entdeckt. In Japan wurde das Musizieren auf diesem ehemals sehr populären Instrument im letzten Jahrhundert per Dekret verboten.
Anton Bruhin ist wahrscheinlich der einzige Maultrommler in der Schweiz, der das Instrument bühnenreif spielt. Auf seinem Trümpi pflegt er die Tradition, experimentiert und sucht nach neuen Tönen. Er grenzt kaum eine Musikform aus. Sein Spiel, sagt er, sei weder Urmusik noch Zukunftsmusik, sondern eine Art Space-Musik. Anton der Pilot hebt ab, bewegt sich zwischen den verschiedensten Musiksparten, zwischen Stadt und Land, zwischen östlichen und westlichen Kulturen.
Dass es sich bei diesem exotischen 'road-movie' nicht um eine trockene Dokumentation handelt, dafür garantiert nicht zuletzt Bruhin selbst mit seiner Präsenz, der Art und Weise, wie er mit seinem Trümpi kommuniziert und die Zuschauer mit Witz, Emotionalität und packenden Rhythmen für sich und seine Musik einzunehmen versteht.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung