A Time for Drunken Horses Iran 2000 – 83min.

Filmkritik

A Time for Drunken Horses

Bahman Ghobadis Débutfilm gibt einen unsentimentalen und dennoch berührenden Einblick in den bitteren Alltag der Menschen einer verkannten Nation - der Kurden im iranisch-irakischen Grenzgebiet - und erzählt das Nachspiel einer schweren Familientragödie aus der Sicht von Waisenkindern.

Im iranischen Kurdistan, an der Grenze zum Irak, leben fünf Geschwister, die sich aus eigener Kraft durchschlagen müssen. Ihre Mutter ist bei der Geburt der jüngsten Schwester gestorben, der Vater kam während des ersten Golfkriegs durch eine Personenmine ums Leben. Der älteste Bruder Madi ist so klein wie das jüngste Kind. Er leidet an einer schweren Krankheit, ist auf teure Medikamente angewiesen, und der Arzt rät dringend zu einer Operation, die jedoch seinen Tod auch nur um ein paar Monate herauszögern könnte. Der Bruder Ayoub nimmt jede mögliche Arbeit an, die jüngste Schwester versucht neben dem Unterricht zu arbeiten, doch ihre Mittel reichen nicht aus für die Operation.

Die Heirat der älteren Schwester Rojine mit einem Iraker verspricht Hoffnung, denn dieser erklärt sich bereit, die Operation des kranken Bruders im Irak zu finanzieren. Schliesslich weigert sich aber die Familie des Bräutigams, den Kranken mit über die Grenze zu nehmen. Als Entschuldigung dafür schenkt sie den Geschwistern ein Maultier. Ayoub nimmt seinen Bruder zurück in den Iran, schliesst sich wieder der Schmugglerbande an, die Lastwagenreifen durch unwegsames Gelände über die Berge transportiert. (Hier erklärt sich der Titel des Films: Damit sich die Lasttiere in diesen widrigen Umständen überhaupt bewegen, und die überschwere Last über die Berge bringen, mischt man ihnen Alkohol ins Trinkwasser.) Die Zeit für die Operation drängt, und Ayoub weiss, dass er nun alles noch viel schneller als bisher schaffen muss.

31.05.2021

3

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