CH.FILM

L'accordéon du diable Deutschland, Schweiz 2000 – 91min.

Filmkritik

El Acordeón del Diablo

Eine Reise an die kolumbianische Karibikküste, in die Heimat des grossen Sängers und Komponisten Pacho Rada. Mit ihm taucht Stefan Schwieterts Film ein in die Musik der Karibik, in das Reich von Cumbia, Vallenato und Son. Es ist eine Welt von Musikern wie Alfredo Gutierrez, der die Stierkampfmusik seiner Heimat in einen fiebrigen, pulsierenden Big-Band-Sound verwandelt. Oder Israel Romero, unbestrittener Star und König des Vallenato-Akkordeons, der sich mit seinem Neffen El Morré einen atemberaubenden Zweikampf unter Akkordeon-Virtuosen liefert.

Francisco "Pacho" Rada ist heute 93 Jahre alt. Er lebt in einer Wellblechhütte am Stadtrand von Santa Marta, während seine Musik die Hitparaden stürmt. Seine Lebensgeschichte aber ist eine Legende. Sie inspirierte Gabriel Garcia Márquez zur Figur des Troubadours "Francisco El Hombre", die sich wie ein roter Faden durch seinen Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" zieht. In "Acordeón del Diablo" erzählt Pacho Rada seine Version von der Geschichte. Mit vier Jahren erhält er zum ersten Mal ein Akkordeon in der Hand und lässt es nie wieder los. Er zieht als junger Mann von Dorf zu Dorf, von Fest zu Fest, spielt und singt für ein paar Centavos, komponiert dabei unzählige Lieder. Und er berichtet von jener Nacht, in der er den Teufel in einem Akkordeon-Duell bezwang und seine Seele rettete.

31.05.2021

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