Filmkritik
Kriegsschauplatz Ex-Jugoslawien
Der französische Regisseur Elie Chouraqui kehrt in die Filmszene zurück mit einer Produktion, die sowohl den Nationalitätenkonflikt in Ex-Jugoslawien als auch den Beruf des Kriegsberichterstatters unter die Lupe nimmt.
Oktober 1991: Der grosse Reporter und Fotograf von Newsweek Harrison Lloyd (David Strathairn) wird nach Jugoslawien entsandt, um über die brennenden Aktualitäten in diesem Land zu berichten. Zu dieser Zeit weiss weder Westeuropa noch der Rest der Welt Genaueres über die Komplexität dieses vielschichtigen Staatengefüges, das aus verschiedenen Ethnien besteht, die alle verschiedenen Religionen angehören, und die alle die Erinnerung an die Erniedrigungen, die ihnen je von der Gegenseite in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten angetan wurden, bewahrt haben. Lloyd hat seiner Frau (Andie McDowell) versprochen, dass er zum Geburtstag ihres Sohnes wieder zu Hause sein werde, doch wird er bald nach seiner Ankunft im Norden Kroatiens als vermisst gemeldet. Einige Tage später bringt Associated Press die Nachricht von seinem Tod. Schockiert von dieser Neuigkeit, glaubt seine Frau dennoch, dass Lloyd noch am Leben ist. Sie beschliesst, nach Ex-Jugoslawien zu reisen, um ihn zu suchen, trotz der anhaltenden Kämpfe zwischen serbischen und kroatischen Streitkräften.
Mit einer hervorragenden Besetzung von angelsächsischen Schauspielern wie Andie McDowell dem jungen Adrien Brody, bekannt aus Ken Loachs grossartigem "Bread and Roses", oder dem Iren Brendan Gleeson, der in John Boormans "The General" mitspielte, ist "Harrison's Flowers" ein ergreifendes Werk, dessen Entfernung zu Chouraquis früheren Filmen wie "Les marmottes" geradezu Lichtjahre zu betragen scheint. Stark!
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