La faute à Voltaire Frankreich 2000 – 128min.

Filmkritik

Überleben in der Fremde

Eine realitätsnahe Geschichte, die das Leben der illegalen Einwanderer, der sogenannten "Sans Papier", in Frankreich kritisch durchleuchtet.

Jallel (Sami Bouajila) schlägt sich durch als Verkäufer von Früchten und Rosen. Wenn die Polizei auftaucht, taucht er unter. Denn er ist einer jener unzähligen "Sans Papier", die in Paris ihr Glück versuchen. Der Tunesier gibt sich als Algerier aus, um politisches Asyl zu erhalten, doch vorerst landet er in einem Wohnheim für Randständige. In einem Café lernt er die schöne Tunesierin Nassera (Aure Atika) kennen, die ihm eine "arrangierte Hochzeit" verspricht. Im letzten Moment verschwindet sie. Am Boden zerstört, versucht Jallel sich wieder zu orientieren. Er trifft Lucie (Elodie Bouchez), eine junge, scheinbar verlorene Frau, die nicht fähigt ist, sich zu integrieren, aber einen ungeheuren Optimismus ausstrahlt.

Der Regisseur von "La faute à Voltaire", Abdellatif Kechiche, ist auch Schauspieler und Drehbuchautor. Selber ein Immigrant, hat ihn das Thema des Films angesprochen, da er miterlebt hat wie man "die Identität dieser Menschen zu sehr auf ihren legalen Zustand reduziert und sie in der Verallgemeinerung entmenschlicht". Am Filmfestival von Venedig erhielt er dafür den Preis für den besten Erstlingsfilm und viel Lob von Seiten der Kritiker.

25.05.2021

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