Crocodile Dundee in L.A. Australien 2001 – 105min.

Filmkritik

Aufgewärmt

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Crocodile Dundee ist eine Kultfigur. Leider gehört diese in die Achtzigerjahre und die Frage stellt sich, was das australische Relikt im Jahr 2001 verloren hat. Der Titel "Crocodile Dundee in Los Angeles" drückt das filmische Konzept am besten aus: Man nehme die Geschichte des Originals und erzähle sie statt in New York in einer anderen Stadt.

Schauspieler Paul Hogan erwies sich vor fünfzehn Jahren als äusserst erfolgreicher australischer Kulturexport: 360 Millionen Dollar spielte "Crocodile Dundee" 1986 weltweit ein, bescherte Hogan eine Oscarnomination für das Drehbuch und einen Golden Globe für seine schauspielerische Leistung. Auch der Nachfolger "Crocodile Dundee II" entwickelte sich 1988 zum Kassenschlager, doch dann wurde es ruhig um den Krokodiljäger aus dem Outback. Hogan ist mittlerweile 61 Jahre alt und verheiratet mit Filmgefährtin Linda Kozlowski. Ideale Voraussetzungen, um erneut die Weste aus Krokodilhaut anzuziehen und eine Expedition in die Grossstadt zu wagen?

Zwar sieht man Paul Hogan den Altersunterschied zum letzten Dundee-Abenteuer kaum an, doch das Drehbuch wirkt wie eine zweitklassige, verloren geglaubte Version des Originalscripts, die eines Tages beim Reinemachen unter Hogans Bett aufgetaucht ist. Anders lässt es sich kaum erklären, warum dieser nochmals aus der heilen Welt des Outbacks in die amerikanische Grossstadt übersiedeln muss, um die ach so seltsamen Verhaltensweisen ihrer Bewohner zu studieren. Zieht man in Betracht, dass sich Paul Hogan dem Pensionsalter nähert, wirkt seine Naivität gegenüber zivilisatorischen Errungenschaften wenig glaubhaft.

Kleinigkeiten haben sich trotzdem geändert: Mick "Crocodile" Dundee und Ehefrau in spe Sue Charleton (Linda Kozlowski) haben mittlerweile einen neunjährigen Sohn, der Krokodiljäger arbeitet vorwiegend als Touristenführer und die Aboriginals kommunizieren per Handy. Als Sue kurzfristig die Leitung der Zeitung ihres Vaters in Los Angeles übernehmen muss, ist ein Familienausflug angesagt. Der Kulturschock des australischen Hinterwäldlers ist einmal mehr vorprogrammiert und spult sich Episödlein um Episödlein planmässig ab: Dundees Markenzeichen, ein überdimensioniertes Buschmesser, darf auf der Touristenführung im Filmstudio eine künstliche Schlange erledigen, der Überfall einer Strassengang wird mit australischer Manneskraft gemeistert und auch der ahnungslose Abstecher in ein Schwulenlokal darf nicht fehlen. Einige halbherzige Versuche, das Business in Hollywood auf die Schippe zu nehmen und Cameo-Auftritte von Prominenz wie Boxer Mike Tyson heben den Streifen nicht über das untere Mittelmass hinaus.

Um doch noch einen durchgehenden Handlungsstrang einzuflechten, setzt Regisseur Simon Weir ("Free Willy") Sue Charlton auf einen Kriminalfall an, den aber natürlich Crocodile Dundee mit gewohnter Nonchalance löst. Leider hat dieser die dreizehnjährige Pause seit seinem letzten Auftritt nicht genutzt, um genügend neue Gags in sein Repertoire aufzunehmen. Die Figur des Krokodiljägers hat ihr Pulver in den ersten beiden Filmen eindeutig verschossen.

12.04.2012

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

nur zum spass...


mamama

vor 17 Jahren

das ist eine lustige komödie und hat auch viel action drin, was will man mehr? Diese art von Action ist noch speziell, ja suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuper!!!!! Wirklich lustig und paul hogan strahlt so viel in diesem film, lustig!!


lhoios

vor 23 Jahren

Erste zwei Filme waren OK, dies hate keine gute Story.


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