Filmkritik
Internet, Boygroup und blaue Haare auf der Alp
Nach der Gottfried-Keller-Neuverfilmung "Das Fähnlein der Sieben Aufrechten" kommt mit "Heidi" ein weiterer grosser Schweizer Klassiker in einer modernen Version auf die Kinoleinwände. Internet, Boygroup und Handy sind für das neue Heidi keine Fremdwörter und blau gefärbte Haare bringen etwas Abwechslung in die heile Alpenwelt, aber die Geschichte bleibt in den wichtigsten Punkten der Vorlage treu.
Mit 11 Jahren wird Heidi Vollwaise. Ihre Tante schickt sie auf die Alp zum Grossvater, einem bärenhaften, alten Einsiedler, der sie anfangs nur widerwillig an seinem Leben teilhaben lässt. Doch Heidi lässt nicht locker, bis er sie akzeptiert und lieb gewinnt. Bald muss sie sich aber wieder vom Alpöhi verabschieden, denn sie soll Tante Detes Tochter in Berlin Gesellschaft leisten. Das verwöhnte Einzelkind Klara macht Heidi das Leben schwer. Als sie Klaras Feindseligkeiten nicht mehr aushält, beschliesst sie abzuhauen. Ihr Freund Peter will ihr mit einer spektakulären Aktion via Internet bei der Flucht helfen. Diese misslingt zwar kläglich, doch verschafft sich Heidi dadurch Klaras Respekt.
Die modernisierte Version des weltberühmten Schweizer Klassikers kommt rechtzeitig zum 100. Todesjahr seiner Autorin Johanna Spyri ins Kino. Das neue "Heidi" ist eine französisch-deutsch-schweizerische Koproduktion, bei der der Berner Markus Imboden Regie führte, der kürzlich mit "Komiker" in der Deutschschweiz einen grossen Erfolg feiern konnte. Der Film wurde zu grossen Teilen in Graubünden, vor allem in der Gegend um Scuol, und in Berlin gedreht. Für die Hauptrolle des Grossvaters war ursprünglich der österreichische Altstar Maximilian Schell vorgesehen, der jedoch krankheitshalber aus dem Projekt ausscheiden musste. Sein Platz wurde vom nicht minder talentierten Italiener Paolo Villagio eingenommen, der in der Schweiz seit seiner Hauptrolle in "Azzurro" auch kein Unbekannter mehr ist. Für die Rolle der Heidi haben sich rund 400 Mädchen beworben, von denen 20 in die engere Auswahl kamen. Cornelia Gröschel, die schon in mehreren Fernsehproduktionen mitgewirkt hat, wurde schliesslich ausgewählt.
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Kommentare
Ein Drama kann kinderfreundlich bleiben ohne dabei an Intensität zu verlieren. Ein echtes Juwel des schweizer Films. Schade, dass die Soundtrack-CD gespickt ist mit songs, welche mit dem Film eigentlich nichts zu tun haben. Niki Reisers schlichter aber wunderschöner Filmscore mag das nicht so recht verkraften.
Gibt es eigentlich online mehr Infos irgendwelcher Art über Cornelia Gröschel?… Mehr anzeigen
Ich fand den Film sehr schön. Ich bin ein Teenager aber dieser Film hat mich sehr berührt.
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