Er sitzt am Esstisch, die Ellbogen abgestützt, seine Hände fest auf die Ohren gepresst. Die Kamera fährt auf ihn zu. Wir hören seinen langsamen aber gleichwohl aufgewühlt klingenden Atem. Auch noch, als er die Augen schon geschlossen hat und es pechschwarz auf der Leinwand geworden ist.

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Eliseo Subiela verabschiedet sich für einmal schon in der ersten Minute von dem, was wir im Allgemeinen "die Realität" nennen. Stattdessen lässt er seinen Protagonisten (Pasta Dioguardi) in einer surrealen Welt auftauchen, die viele Fragen aufwirft und noch viel mehr absurde Antworten bereit hält. "Sag nichts, es wird alt sein wenn du es ausgesprochen hast." Er beginnt, diese seltsame und doch vertraute Gegend zu erkunden. Dabei trifft er auf andere mehr oder minder herumdriftende Gestalten. Etwa Valeri (Flor Sabatella), seine Liebe in Menschengestalt. Mal plaudert er mit Jesus Christus (Daniel Freire) persönlich am Frühstückstisch, mal mit seiner Mutter. Und immer wieder tauchen traumartige Bilder, Klänge, Gerüche aus jener anderen Welt auf, motivieren ihn, weiterzusuchen und nicht einfach zu "tun, was hier jeder tut - warten."

Ist das alles nur ein Traum? Wenn ja, wer träumt ihn? Ich? Oder Gott? Ist unsere Wirklichkeit vielleicht nichts anderes als Gottes Traum? Subiela lotet wie schon in früheren Filmen (Pequeños milagros, No te mueras sin decirme adonde vas, El lado obscuro del corazón) die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit aus. Doch mehr denn je lässt er den Zuschauern viel Raum, sich selber in den Film hinein zu versetzen. Klare Antworten gibt es für die Menschen in den Kinosesseln genausowenig wie für den Protagonisten selbst, der konsequenterweise auch keinen Namen hat und sich so stellvertretend für alle durchschlägt.

Der Argentinier Eliseo Subiela ist zweifellos einer der bemerkenswertesten Autoren und Regisseure unserer Zeit. Wer es zulässt, kann sich in seinen surrealen Bildern verlieren und sich seinen verträumt forschenden Geschichten hingeben. Leider sind in Argentinien die Mittel um solche Filme zu produzieren knapp. Sehr knapp. So knapp, dass Las aventuras de Dios auf Video gedreht werden musste. Es ist wirklich schade, wenn derart ästhetische Szenen und faszinierende Schauspieler auf einer Videokassette landen, während anderswo auf 35mm Fernsehserien gedreht werden.