The Fast and the Furious Deutschland, USA 2001 – 106min.
Filmkritik
Auf den Spuren von James Dean
In L.A. werden mit Elektronikausrüstung beladene Transporter von einer Gang mit Honda Civics ausgeraubt. Ein verdeckt arbeitender Polizist soll die Verbrecher zur Strecke bringen. Rob Cohen inszeniert gekonnt einen wenig überraschenden, dafür aber umso rasanteren Actionstreifen.
Dominic (Vin Diesel, das grosse Talent mit der sonoren Stimme), der Anführer einer Raserclique, und Brian (Paul Walker), ein getarnter Polizist, liefern sich rasante Strassenrennen in LA. Brian ist auf der Spur einer Strassenbande aus diesem Milieu, welche Lastwagen in voller Fahrt kapert. Anstatt wie die Gangster im Wilden Westen auf Pferden sind die Strassenpiraten in japanischen Autos unterwegs. Brian verdächtigt den charismatischen Dominic als Drahtzieher hinter den Verbrechen. Zur Komplikation der Umstände trägt bei, dass sich Brian in Dominics hübsche Schwester Mia (Jordana Brewster) verliebt. Ausserdem wird er schon bald beschuldigt, als Spitzel für die Polizei zu arbeiten.
Die jungen Wilden sind spätestens seit dem Auftritt von James Dean in "Rebel Without a Cause" bekannt. Seiher dienten sie wiederholt in Hollywood-Filmen als Indikatoren für das Bewusstsein einer jungen Generation. Actionregisseur Rob Cohen geht es allerdings weniger darum, die Gefühlslage der modernen Rebellen zu ergründen, als vielmehr diese Gefühle in eine dünne Handlung zu verpacken, und mit Höchstgeschwindigkeit auf das Finale zuzusteuern. Ging es den Halbstarken von früher noch um Respekt, so dreht sich in der Autorennszene von L.A. alles nur noch um das schnelle Geld.
An "Road Warrior" und "Gone in 60 Seconds" erinnernde Sequenzen kommen in Cohens Actionspektakel vor, allesamt perfekt inszeniert, wenn auch meist weit entfernt von der Realität. Fernseher und anderes elektronisches Equipment liesse sich um einiges einfacher aus stehenden Lastwagen stehlen, doch das wäre eben weniger spektakulär. Dies verleitete den amerikanischen Filmkritiker Roger Ebert zu der sarkastischen Bemerkung, dass die gezeigten Überfälle ein Kinderspiel seien, weil es in L.A. bekanntlich weder Polizisten noch Verkehr gebe.
Es geht hier also nicht um eine Jugendbande im Clinch mit der Gesellschaft, wie dies etwa Francis Ford Coppola in "The Outsiders" schilderte, sondern schlicht und einfach um aufgemotzte Karosserien, glänzende Kotflügel und allerlei sonstiges Schnickschnack zur Aufwertung des fahrbaren Untersatzes, der dadurch zum Sportwagen für furchtlose Testosteronsüchtige wird - Fahrerinnen nicht ausgeschlossen. Eine der weiblichen Temposüchtigen wird von Michelle Rodriguez gespielt, die ihr schauspielerische Können, dass sie in "Girlfight" an den Tag gelegt hat, in diesem Film aber leider nicht ausschöpfen darf, wie auch die übrigen Darsteller, die hauptsächlich als Staffage dienen.
Besonders viel Interesse an dreidimensionalen Figuren und schlüssiger Handlung hat Rob Cohen schon bei "The Skulls" oder "Daylight" vermissen lassen, daher sind solche Ansprüche fehl am Platz. Als lockere Unterhaltung mit vielen rasanten Autorennen und -jagden ist "The Fast and the Furious" hingegen nicht zu verachten. Ganz in der Tradition von "The French Connection" und "Bullit" darf das Publikum auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Im Gegensatz zu diesen Filmen, wird hier jedoch die Handlung gleich komplett aus dem Fahrzeug verbannt, was eine bedauernswerte Begleiterscheinung des modernen Actionfilms ist. Dafür ist das Publikum hautnah am Renngeschehen, weshalb Sicherheitsgurte nicht einmal so eine schlechte Idee wären. Was auch die simple Absicht von Rob Cohen war: Adrenalin fürs Publikum.
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Kommentare
*-* Wo alles begann und niemals aufhören kann... Super Film, gute Schauspieler - was will man mehr...
für alle tuner: es ist wirklich der geilste tuning film aller zeiten.
Kein Film für Polizisten:) Bester Film von Vin Diesel. Einfach genial.
für alle Autofans ein muss. Man hat das gefühl man atmet NOS nachdem;)
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