And Now... Ladies and Gentlemen Frankreich 2002 – 133min.

Filmkritik

Liebestragik unter der Sonne Marokkos

Zwischen Patricia Kaas und Jeremy Irons funkt es - im neuen Film von Claude Lelouch.

Ein genialer, auf Schmuckgeschäfte spezialisierter Einbrecher - mit einem grossen Herzen, denn schliesslich hat er vor, den verursachten Schaden eines Tages wieder gut zu machen - entschliesst sich, sein lukratives Geschäft auf Eis zu legen, um alleine um die Welt zu segeln. Während eines Abstechers nach Marokko macht er die Bekanntschaft einer enttäuschten jungen Frau, die vor ihrer Vergangenheit flieht, indem sie als Sängerin vor teilnahmslosen Hotelgästen auftritt. Und obwohl sich der Dieb und die Sängerin geschworen haben, dass sie sich die Finger nie mehr wieder daran verbrennen werden, lassen sie sich auf dieses gefährliche Spiel namens Liebe ein...

Zwei vom Leben enttäuschte Existenzen, verlieben sich unter der Sonne Marokkos. Es reicht nicht, dass sie bisher vom Leben nicht gerade verwöhnt wurden; nein, sie leiden auch noch beide an einer Krankheit, die sie langsam den Kontakt zur Realität verlieren lässt - so wie der Regisseur dieses Filmes jetzt wohl definitiv jeglichen Bezug zu den Regeln des Filmemachens verloren hat. Nebst seinen üblichen Fehlern (pompöse Dialoge, verworrene Handlung...) geht Claude Lelouch diesmal soweit, dass er Patricia Kaas im Film erstens Reprisen singen lässt, die zweitens von ihrer letzten CD stammen, wie auch drittens „Un homme et une femme", ein Cover von einem Lelouch-Filmsong: Selbstbeweihräucherung und Werbung für die letzte CD der Sängerin - ein starkes Stück!

30.11.2011

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Kommentare

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vor 14 Jahren

So irreführend wie der Titel - er enthält den Namen einer Yacht und ist keine Ansage - ist auch die Erzählweise. Claude Lelouch stellt ein richtungsweisendes Zitat an den Anfang des Films ’Das Leben ist ein Schlaf, dessen Traum die Liebe ist. ’ So kann er, was im wirklichen Leben unmöglich ist, tun: Szenen öfters wiederholen oder dasselbe aus anderer Perspektive zeigen. Manches greift so überraschend vor. Lelouch erzählt die Handlung nicht linear, sondern er zerschneidet sie. Dadurch entsteht ein interessantes Geflecht, das ab und zu von Patricia Kaas Chansons untermalt wird. Dazu gibt es auch noch das einzige gesungene Telefonat von ihr. Claudia Cardinale hat eine etwas unglückliche Rolle übernommen. Und am Ende höchst sonderbar gleich zwei Happy Ends für den tollen Jeremy Irons, den wir gleich in mehreren Verkleidungen sehen und dessen Überfälle auf Juwelierläden neu sind. Es ist anspruchsvolle Unterhaltung mit eindrucksvollen Bildern.Mehr anzeigen


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