Filmkritik
Ein Jahrhundert in Bildern
Was wird zu Geschichte? Was geht in die Erinnerung ein, was prägt die Konturen einer Epoche? Andreas Hoessli und Isabelle Huser haben in "Epoca" Antworten auf diese Fragen gesucht.
Dabei haben sie das 20. Jahrhundert in Bildern wiedergefunden, im Abfall der Geschichte sozusagen: Darstellungen historischer Ereignisse, für die Kamera inszeniert und auf Film festgehalten. Erinnerungen von Menschen heute: Menschen, die zum Spielball wurden von historischen Ereignissen, und Erinnerungen, die sich in ihren Köpfen festgesetzt haben. Die Bilder, Erinnerungen, unveröffentlichten Dokumente verschachteln sich, prallen aufeinander, widersprechen sich. In der Neukomposition der Fragmente entsteht eine neue Darstellung, eine Dimension authentischer Nähe.
Die Reise durch die Zeit der Schweizer Dokumentarfilmer Andreas Hoessli und Isabella Huser streift die Entstehungsgeschichte der Atombombe, Militärprozesse am Ende des Krieges, die Funktionsweise des Lügendetektors, die Entdeckung des Todeslagers Majdanek. Sie gibt Einstein das Wort, dem Einbalsamierer von Lenin, dem KGB-Agenten, dem mutmasslichen US-Spion, der in der Sowjetunion eine neue Lebensgeschichte erfand. Der Kommentar wird gesprochen von Bruno Ganz.
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