Filmkritik
Trois zéros
Eine französische Satire über die Welt des Fussballs – und das knapp einen Monat vor Beginn der Weltmeisterschaft.
In einem französischen Gefängnis fällt dem Häftling Manu das fussballerische Talent seines Zellenkumpels Tibor auf, der davon träumt, für die Nationalmannschaft zu spielen. Als nun das Haftende naht, schmieden die beiden jungen Männer Zukunftsprojekte: Manu soll sich als Manager um Tibors Karriere kümmern, umso mehr da dieser bereits die Aufmerksamkeit der grössten Fussballclubs Europas erregt hat. Und so tauchen die beiden Neulinge also in das Reich des runden Balls ein, das sich bald als wahres Vipernnest entpuppt.
Gerade rechtzeitig, um sich auf die Weltmeisterschaft einzustimmen, kommt die Komödie „Trois-Zéros“ in die französischen und Westschweizer Kinos. Eine Hymne auf den beliebtesten Sport der Welt oder eine direkte Attacke? Tatsächlich haben sich die Filmemacher nicht gescheut, am Bild der Protagonisten dieser nicht ganz sauberen Szene zu kratzen. Die Fussballer selbst entpuppen sich als über Nacht zu Stars katapultierten Hirnamputierten, deren Frauen als hysterische Zicken und die Sportfunktionäre als Fussballignoranten mit einem gefährlich guten Riecher fürs Geschäftliche. Kurz: genug Möglichkeiten für die Schauspieler, sich nach Belieben auszuleben. Und darin sind Gérard Lanvin und vor allem Gérard Darmon als hinterhältiger Manager absolut umwerfend. Der Filmtitel spielt übrigens auf den Punktestand des Finals der letzten WM an, die Frankreich gegen Brasilien gewann.
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