Basic Deutschland, USA 2003 – 98min.

Filmkritik

Barocke Schnörkel

Filmkritik: Andrea Bleuler

John Travolta agiert erneut weitab der Tanzfläche: Im Reich der Tarnfarben wird nach der Wahrheit geforscht. Dabei entpuppen sich seine männlichen Genossen als nicht weniger rätselhaft als das zarte Geschlecht. Regisseur John McTiernan verspricht eine intelligente Variante eines Militär-Thrillers.

John Travolta spielt den Verhörspezialisten Tom Hardy, der damit beauftragt wird, den genauen Hergang einer militärischen Übung im Dschungel von Panama zu erforschen, die Tote, Verletzte und einen verschwundenen Ausbildner (Samuel L. Jackson) fordert.

Nur zwei Soldaten überleben: der schwer verletzte Kendall (Giovanni Ribisi) und Dunbar (Brian Van Holt), der sich eigentlich nicht zum Vorfall äussern will. Hardy ist geheimnisvollen Begebenheiten auf der Spur, von denen jeder eine andere Sicht hat: Die Flashbacks der Beteiligten sind logisch unvereinbar.

Zum ersten Mal seit "Pulp Fiction" sind John Travolta and Samuel L. Jackson zusammen besetzt. Drehbuchautor James Vanderbilt verzichtet überraschenderweise auf grosse gemeinsame Szenen der beiden Stars und versucht generell, den Erwartungen des Publikums entgegenzusteuern. "Basic" versucht, den verwirrenden und überraschenden Effekt von "The Usual Suspects" zu imitieren - allerdings ohne diesen von den Grundlagen der Geschichte her aufzubauen: Das Chaos ist perfekt, die Motivationen der Beteiligten sind allerdings nicht nachvollziehbar.

Ob nun Akira Kurosawas "Rashomon", wo ebenfalls eine Geschichte aus so vielen Perpektiven erzählt wird, dass die Wahrheit nicht mehr zu bestimmen ist, oder die Möglichkeit der Wahl verschiedener Kameraperspektiven auf einer DVD für diese stilistische Wahl inspirierend war, ist letzten Endes irrelevant. Verwirrung zu stiften, mag für Steuererklärungen als Geheimtipp zum Erfolg dienen. Um Suspense zu erzeugen, reicht Konfusion als Programm nicht. Und um diesen Mangel an Stringenz wettzumachen, ist John Travolta nicht charismatisch genug.

17.02.2021

3

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

ziemlich hart, gut für ein freitagabend


sniper8

vor 18 Jahren

der film kommt nicht überzeugend rüber und erinnert an mut zur wahrheit mit denzel washington. dafür äusserst unterhaltsam und schöner einblick ins training der soldaten. eine überaus intelligente story aus der man am schluss vielleicht nicht so richtig schlau wird. john travolta kommt (wie schon in face/off oder broken arrow) etwas schrillig daher, was beim ein oder anderen ein schmunzeln verursacht. action ist hier keine mangelware und regisseur john mctiernan hat gute arbeit geleistet. schade nur das es die ganze zeit nur regnet und travolta immer wieder zur zigarette greifen muss. ansonsten ein guter, unterhaltsamer und actionreicher militärthriller mit einem überraschenden ende.Mehr anzeigen


mikejb

vor 18 Jahren

ich habe den film schon gesehen (glücklicherweise) denn sonst hätte ich mich an deinen 5000 spoilern ziemlich aufgeregt!!!!! zum film...

... sicher kein hammerstreifen dennoch sehenswert. coole story mit kleineren lücken!!! 3 bis


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