School of Rock Deutschland, USA 2003 – 109min.

Filmkritik

Lektion in Stromgitarre

Filmkritik: Simon Kern

Jack Black, der unwiderstehliche Kotzbrocken aus "High Fidelity", gibt in dieser überbordenden Komödie einen Verlierer, der sich eine unbescholtene Schulklasse unter den Nagel reisst, um an einer Rockshow teilzunehmen. Das ist zwar nicht immer die hohe Schule der Komödie - kickt aber mächtig Arsch!

"School of Rock" ist Jack Blacks Film - Punkt. Das mag banal tönen, ist aber wesentlich. Dass dieser Streifen dermassen viel Spass macht, ist ganz und gar Black zu verdanken, lässt sich doch nicht ernstlich behaupten, dass Regisseur Richard Linklater das Genre neu erfindet oder nur schon Wesentliches dazu beiträgt. Manches wirkt etwas gar unbeholfen, an den Haaren herbeigezogen oder vorhersehbar - das spielt aber schlichtweg keine Rolle. "School of Rock" rockt wie eine Stromgitarre.

Besagter Jack Black gibt in dieser Komödie den Loser Dewey, der wegen seiner grosskotzigen Mucke aus der eigenen Band geschmissen wird - wir dürfen annehmen, dass ihm solches nicht zum ersten Mal widerfährt. Zwar etwas deppert aber nicht vollends auf den Kopf gefallen, wagt er eine List: Dewey gibt sich als sein Mitbewohner Ned (Mike White, zudem Autor des Drehbuchs) aus, seines Zeichens Aushilfslehrer. Die Klasse, die er folglich übernimmt, gilt es in Nullkommanix zur Nachwuchsrockband erster Güte zu formen, gehauen oder gestochen, denn ein Nachwuchswettbewerb soll Dewey selbst den Weg zurück auf die Bühne ebnen. Nur handelt es sich hier um die Klasse einer konservativen Eliteschule, wohin der ungehobelte Kerl ebenso schlecht passt wie nur schon Rockmusik. Heimlichtuerei und Raffinesse wären gefragt, bloss ist beides ganz gewiss nicht Deweys Sache.

Dass Jack Black die perfekte Wahl für die Rolle ist, liegt nicht nur daran, dass er wie zuvor in "High Fidelity" und "Shallow Hal" als explosiver, aber dennoch liebenswerter Kotzbrocken unübertroffen ist, sondern er hat auch den Rock im Blut. Mit seiner Zweimannband "Tenacious D" schlägt Black bereits seit Ende der 90er höchst amüsant den Spagat zwischen Kabarett und spinnerten Rocksongs (dringender DVD-Tipp: "Tenacious D: The Complete Masterworks"). Ihm zur Seite steht mit nicht weniger perfekt komödiantischem Timing die grossartige Joan Cusack ("Arlington Road") als gestrenge Schuldirektorin.

Letztlich spielt "School of Rock" an einer Schule, und da Rabauke Dewey, die Direktorin und die Klasse eine Lektion fürs Leben mitbekommen, taugt der Film nicht nur für all jene, die Jack Black gerne auf die Kacke hauen sehen, sondern sogar für die ganze Familie. Am meisten Spass an dieser gutmütigen Komödie werden aber dennoch erstere haben.

01.06.2021

4

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Kommentare

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Kevin37

vor 12 Jahren

Black Jack passt perfekt in die Rolle des Rockenden Lehrers.


mamama

vor 17 Jahren

Ja, ich gbe zu, das man diese beiden filme nicht vergleichen kann, aber les chorristes ist auch ein film mit kindern, die bei einem lehrer etwas lernen. Film nicht schlecht, einfach ein bisschen zu viel unterhaltung, man koennte aus diesem film auch ein drama machen, das waere besser. isch scho no easy, ein Film, wie schon gesagt wurde, wo man nicht besonders viel denken muss.Mehr anzeigen


Gelöschter Nutzer

vor 20 Jahren

Ich liebe Rock, spiele selber e-gitarre; der film ist lustig


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