Felix - Ein Hase auf Weltreise Deutschland 2005 – 85min.

Filmkritik

Felix auf Fantasy-Ferienreise

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Er ist abenteuerlustig, schreibselig und ein Freund, wie ihn sich jedes Kind wünscht. Felix, der kuschelige Hase, erlebt tolle Abenteuer und nun sein Kinodebüt - auf Schwyzerdütsch. Ein wunderbar altmodischer Zeichentrickfilm auch für jüngste Zuschauer.

Campingferien. Plüschkamerad Felix ist der beste Freund der achtjährigen Sophie und natürlich mit von der Urlaubspartie - am Busen der Natur in Norwegen. Nur die Natur hat ihre Tücken beziehungsweise eigenartige Bewohner wie das Elfenvolk. Trotz Warnung des kundigen Felix, der als einziger die unsichtbaren Waldbewohner sieht, schlägt die Familie ihr Lager in einem Elfenring auf. Prompt naht ein Riesentroll, der nicht nur mächtig Wind und Lärm macht, sondern Steine ins Rollen bringt und Regenschleusen öffnet. Felix kann den Troll ablenken, die Familie ergreift die Flucht. Nun ist der wackere Hase auf sich allein gestellt, erweist sich aber als alles andere als ein Hasenfuss.

So beginnt Felix' fantastischer Abenteuertrip. Der Langohrheld gerät in die Hände eines selbstverliebten Poltergeistes samt drei flippigen Kakerlaken. Doch der Pfiffikus mit Samtpfoten und bunter Fliege kann dem poltrigen Gesellen auf dem geflügelten Pferd Pegasus entkommen. Listenreich schlägt der Hase seinen Jägern wiederholt ein Schnippchen, landet beim zotteligen Yeti im Himalaja, begegnet dem (harmlosen) Ungeheuer von Loch Ness und wird vom sagenhaften Arche-U-Boot des legendären Kapitän Bruno(Nemo) aufgefischt.

Beim vermeintlichen Heimflug auf einem fliegendem Koffer stürzt Felix über Transsilvanien ab - der Heimat des Grafen Dracula bzw. seiner Nachkommen. Zu witzig: Nager Felix wird auf Grund seiner Beisserchen für eine Vampir-Spezialausgabe gehalten. Doch auf Blut hat er keinen Appetit. Sophie und ihre Familie erfahren daheim quasi aus zweiter Hand von seinen Abenteuern. Felix schreibt fleissig und behände. So kann sich Sophie anhand seiner Tagebuchschilderungen daheim ein Bild machen.

Felix ist kein Niemand. Dank den Bilderbüchern von Annette Langen (Texte) und Constanza Droop (Illustrationen) hat er in den letzten zehn Jahren Karriere gemacht und ist vielen Kindern (schon im Vorschulalter) bekannt. Nach einer Fernsehserie hat Gabriele M. Walther als Produzentin und Co-Autorin den kecken Hasen nun auf die Kinoleinwand gehievt. Regie in diesem altmodischen Zeichentrickfilm führte der Italiener Giuseppe Maurizio Laganà, der seine Hände bereits bei der zweiten TV-Staffel im Spiel hatte.

Laganà verzichtet auf spektakuläre Computeranimationen und bombastische Effekte. Schlicht und nahe an den Bilderbüchern werden die Kinobesucher auf eine amüsante Reise mitgenommen. Lustige, auch spannende und lehrreiche 80 Minuten: Die Jüngsten werden begeistert sein.

20.10.2020

4

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Kommentare

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vor 19 Jahren

Unsere Tochter (6) durfte zum ersten Mal
mit ihrer Mama ins Kino. Felix - wie im
Bilderbuch, das ist ja wirklich hübsch
und harmlos, dachten wir. Nach der
ersten Viertelstunde jedoch wollte
unsere Tochter das Kino verlassen, der
Verlauf der Story und die wilden Bilder
waren too much für sie.

Statt der harmlosen Felix-Geschichten
aus dem Bilderbuch werden alle Register
irgendwelcher diffuser Gestalten (Feen,
Trolle, Yeti etc.) aufgefahren und Felix
sieht sich Gefahren ausgesetzt, die mit
dem Bilderbuch keinen Zusammenhang mehr
haben....

Für Kinder ab 4 in Begleitung ihrer
Eltern? Nein danke, unsere Tochter wird
vorerst nicht mehr ins Kino gehen
wollen.Mehr anzeigen


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