Mädchen, Mädchen 2 Deutschland 2004 – 88min.
Filmkritik
Flotter Dreier fortgesetzt
Erfolg verführt zur Fortsetzung: Nach dem Erfolg von "Mädchen, Mädchen" im Jahr 2001 mit 1,8 Millionen Kinobesuchern ist die Münchner Dreimädel-IG wieder aktiv. Das Teenie-Trio strebt nach schöner Wohnen und kapitalkräftigen Kerlen.
Solch existentielle Fragen wie "Wie krieg ich einen Orgasmus auf dem Velosattel?" sind verjährt und in den Hintergrund gerückt - frau ist am Ende der Teenagerzeit reifer geworden. Die drei Mädels Inken (Diana Amft), Lena (Karoline Herfurth) und Lucy (Jasmin Gerat) streben also nach gehobenem eigenem Wohnraum nebst liebensfähigem Financier. Das ist selbst in der bayrischen Nobelmetropole München nicht einfach.
Aus dem Dreimädelhaus wird vorläufig nichts, schon gar nicht für 500 Euro im Monat. Das Teenie-Trio schlüpft beim hilfreichen Flin (Max Riemel) unter und landet später in einer Absteige, die von ihren Loft-Träumen meilenweit entfernt ist. Der Aufstieg in noblere Herbergen bleibt das Ziel, und Träume sind erlaubt, selbst wenn sie Schäume sind. Lucy ist ziel- und erfolgsorientiert: Sie sucht Kontakt mit Sebastian (Sebastian Ströbel), Sohn eines Münchner Immobilien-Krösus, gerät aber nur an den dessen "Freund". Uns Zuschauern wirds leicht gemacht: Wir wissen, dass der Freund mit Lucy ein lehrreiches, lustvolles Doppelspiel treibt; wir durchschauen auch, dass die sommersprossige Zahnarztgehilfin Lena an einen Falschen, den Dentisten-Yuppie Johan (Max von Thun), geraten und dass die linkische Kontaktlinsenträgerin Inken auf ihren sexy Nachbarn Paul (Simon Verhoeven) reingefallen ist.
Jede von ihnen wurschtelt sich recht und schlecht durchs Leben und macht eine uralte Erfahrung: Der Schein trügt. Da ist der nette Kommilitone Johan plötzlich ein Hochstapler und der scheue "Rehstreichler" Flin dafür ein wahrer Kumpel und Liebhaber.
Maggie Paren, die bereits für das "Mädchen"-Original besorgt war, schrieb das Buch, Peter Gersina, dazumal Koautor, inszenierte die flotte Komödie in München und Umgebung. Die Humorbandbreite reicht dabei von leiser Ironie über laute Gags bis zu deftigem Witz mit Sexgestöhne à la "When Harry Met Sally" und unerotischen Fesselspielen. Im Prinzip wird die Erfolgsformel aufgefrischt, bloss geht es in der postpubertären Phase nun um gutbürgerliche Schöner-Wohnen- und Ehe-Träume.
Insgesamt eine famose Vorstellung des Trios, freilich hätte man sich von der quirligen Romanze etwas schärfere satirische Töne gewünscht, etwas weniger Blödelwiederholung und etwas mehr Sinnlichkeit. Nein, es geht nicht um "Sex and the City", sondern um kleine Sorgen, die frau für grosse hält, um Kumpelei, Liebelei und gutbürgerliche Loft-Idyllen. Charmant und amüsant, aber etwas glatt und glasiert serviert.
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Kommentare
dieser film ist total geil... auch die schauspieler! ich fahre total auf flin ab...! wie heisst er wirklich? bitte senden sie mir einige bilder auf li1@bluemail. ch
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