The Ladykillers USA 2004 – 104min.

Filmkritik

Südstaatenzauber

Filmkritik: Remo Bräuchi

Tom Hanks und Irma P. Hall, in Cannes mit dem Preis der Jury für ihre Leistung ausgezeichnet, verkörpern ein höchst ungleiches Paar in dieser Gaunerkomödie aus dem amerikanischen Süden. Musikalisch untermalt von einem Mix aus Gospel, Hip Hop und Kammermusik, markiert "The Ladykillers" die willkommene Rückkehr der Coen Brothers zur schwarzen Komödie.

Die rechtschaffene und fromme Mrs Munson (Irma P. Hall) hat ein Zimmer zu vermieten, für welches sich der seltsame Professor Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks) interessiert. Um Rhetorik und Charme nicht verlegen, erschwatzt sich der zwielichtige Dorr das Vertrauen der älteren Dame. Diese ist ganz entzückt ob der Tatsache, dass ihr neuer Untermieter mit seinen Freunden in ihrem Keller auch noch der Kammermusik frönen will.

Doch die fromme Musik dröhnt aus dem Ghettoblaster, während die kleine Truppe um Dorr ein ganz anderes Ziel verfolgt: Mrs Mumsons Keller soll als Basis für einen Tunnel direkt in den Safe des nahegelegenen Kasinos dienen. Dieses wollen die fünf Möchtegern-Gauner ausheben und sich anschliessend zur Ruhe setzen.

Doch Mrs Munson ist nicht auf den Kopf gefallen. Irgendwas ist faul, da wird sie sich langsam sicher, auch wenn sie zuweilen ob Professor Dorrs Eloquenz die Übersicht zu verlieren droht. Als sie der Truppe schliesslich auf die Spur kommt ist klar: Die Lady muss weg. Wie schwierig kann es schon sein, eine alte Dame aus dem Verkehr zu ziehen? Doch die gute Mrs Munson stellt sich als unerwartet resistent heraus.

Joel and Ethan Coens Neuster ist ein Remake des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahr 1955 mit Alec Guinness und Peter Sellers. Diverse substantielle Anpassungen von Schauplätzen, Handlung und Charakteren rechtfertigen durchaus die Neuauflage, welche einiges weniger dunkel daherkommt als ihr Original.

"The Ladykillers" fällt denn auch vorab durch seine Leichtigkeit auf. Dies mag einerseits am Setting liegen, andererseits gibt der unprätentiöse Stoff den Coens endlich wieder einmal Gelegenheit, das zu tun, was sie am besten können: Kleine Geschichten fein erzählen. Während ihre letzten Filme immer stärker in Richtung Mainstream zielten und (mit Ausnahme von "The Man Who Wasn't There") Dichte oder Inspiration vermissen liessen, scheint bei "The Ladykillers" wieder subtile Ironie und schwarzer Humor durch. Unbeschwert und zielsicher inszeniert, ist das wohl die beste Komödie der Coens seit "Fargo". Etwas albern vielleicht, aber sehr unterhaltend.

30.05.2024

4

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

movie world filip

vor 12 Jahren

eine der schächeren coen brothers filmen


sniper8

vor 18 Jahren

sehr unterhaltsam und lustig


tuvock

vor 20 Jahren

Tom Hanks ist zwar gut, aber nervt ein bißchen, überhaupt mit seinem proletenhaften Gelächter, das überhaupt nicht zu ihm paßt. Manchmal ist es nervend, genauso wie der Streit zwischen dem englisch aristokratisch aussehenden Pancake und dem blöden Proleten Gawain der schimpft, ein Arschfetischist ist und so übertrieben wie ungefähr der Typ in Scary Movie Teil 2, einfach schrecklich. Von Spannung fehlt fast jede Spur in dem Film. Dazu die unnötig übertriebene kitschige Liebesbeziehung zu dem Typen der seine Freundin ist und der aussieht wie ein blonder Gorilla mit Pippi Langstrumpfzöpfen.

Die alte Dame spielt nett, aber so übertrieben unbedarft, kennt sich 0 aus mit allem, und glaubt die Typen die Harfe, Violine, Geige spielen sind die Götter der Kirchenmusik, und die Ohrfeigige Vorschau ist die einzige halbwegs witzige Szene in dem Film gewesen. Mir hat er nicht so gefallen.

Unnötig war der Vietcong Kämpfer der so viel geredet hat wie mein Brotdöschen, und dann der tumbe Idiotische American Footballspieler als Alibi der auch nicht lustig war, und raus kam ein schlechtes Remake.

Im Original war übrigens der Fluß eine Bahnlinie. Das Remake versucht dauernd absichtlich witzig zu sein, modern witzig, wo es gar nicht witzig ist, im alten Film war da dauernd ein wackelndes Haus, im neuen Film eine Explosion die als Gasgebrechen abgetan wird. Im Original gab es außerdem eine Mrs. Marpel ähnliche Mrs. Wilberforce.

Tom Hanks ist natürlich super, das Ende auch, der Film etwas langweilig und einfach nichts besonderes dieses Mal von den Brüdern. Deswegen, warten bis er auf Video kommt.

68, 40 von 100Mehr anzeigen


Mehr Filmkritiken

Red One - Alarmstufe Weihnachten

Venom: The Last Dance

Typisch Emil

Tschugger - Der lätscht Fall