Der Prinz & ich Tschechische Republik, USA 2004 – 111min.
Filmkritik
The Prince And Me
Nach ihrem Auftritt als aufmüpfige Schülerin von Julia Roberts in "Mona Lisa Smile" wird Julia Stiles in der Herzschmerz-Romanze "The Prince and Me" wieder in den Mittelpunkt gerückt. Es geht, wie der Titel dezent andeutet, um ihre Liebe zum dänischen Prinzen Edvard. Luke Mably aus "28 Days Later" kommt als Thronfolger zu seinem ersten grösseren Auftritt.
Was haben Cinderella, Schneewitchen und die Collegestudentin Paige Morgan (Julia Stiles) gemeinsam? Sie verlieben sich alle in einen Prinzen. Was Paige jedoch nur widerwillig zulässt. Die junge Frau hat nämlich ganz andere Pläne, als sich in romantische Angelegenheiten zu stürzen. Nach dem Medizinstudium möchte sie als Ärtzin ohne Grenzen in die Drittewelt-Länder reisen und dabei armen Menschen helfen. Deshalb kann sie nicht verstehen, dass ihre Freundinnen reihenweise heiraten, ohne ihre Träume verwirklicht zu haben. Was Paige bis dahin nicht weiss, aber das Publikum ahnt: für den Richtigen wäre sie genauso bereit, den grossen Schritt zu gehen.
Das Gegenstück zu Paige ist der verwöhnte Prinz Edvard von Dänemark (Luke Mably), der scheinbar nur an Fun und schnellen Autos interessiert ist. Entsprechend hoch ist auch das Interesse der Paparazzis, die den jungen Thronfolger bei jeder Eskapade ertappen und fotografieren. Um dem Medienrummel und der Langeweile am adeligen Hofe zu entfliehen möchte Edvard ein Jahr Auszeit nehmen. Wisconsin scheint dafür der geeignete Ort zu sein, weil da laut TV-Werbung Mädchen am freizügigsten sind und für jeden ihre T-Shirts lüpfen.
Nach anfänglichem Zweifel stimmen Edvards Eltern König Haraald (James Fox) und Königin Rosalind (Miranda Richardson) der Reise zu, jedoch nur unter der Bedingung, dass Butler Soren (Ben Miller) den Sprössling begleitet. In Wisconsin angekommen, will Edvard seine adelige Herkunft vertuschen, um seine Zeit unbeschwert geniessen zu können. Das erste was dem "neuen" Eddie in den Sinn kommt, ist es die Freizügigkeit der Collegegirls zu testen, und das ausgerechnet bei Paige. Angewidert von seiner Anmache lässt sie ihn eiskalt sausen. Wie es der Zufall es will, begegnen sich die Beiden am folgenden Tag im Chemiekurs und werden vom Professor zu Forschungspartnern erklärt. Der Rest ist vorausschaubar: sie verlieben sich ineinander, Paige erfährt von Eddies adeliger Herkunft, fühlt sich angelogen und lässt ihn links liegen und bemerkt dann doch, wie stark ihre Gefühle für ihn sind..
Die Liebesgeschichte von "The Prince and Me" ist schon tausendmal in Filmen wie "Notting Hill" und "Never Been Kissed" erzählt worden. Julia Stiles und Luke Mably spielen ihre Rollen durchschnittlich und zeigen keine Höchstleistungen. Das mag daran liegen, dass die Charaktere Paige und Eddie konstruiert und unecht wirken. Eddie, der in Dänemark wie ein hormongeladener Teenie daherkommt, benimmt sich in Wisconsin plötzlich wie ein reifer Erwachsener. Paige hingegen, die sich ihrem Verehrer gegenüber kühl und distanziert zeigt, ist zu plötzlich Feuer und Flamme für den jungen Mann.
Aber es gibt auch wohltuend ironische Momente, zum Beispiel wenn Julia Stiles, die in drei Shakespeare Verfilmungen ("10 Things I Hate About You", "Hamlet", "O") gespielt hat, angewidert vom Fach Literatur "Shakespeare ist sooo unnütz" stöhnt. Ben Miller bietet den Zuschauern in seiner Rolle als königlicher Stallbursche Soren den Rest der spärlichen Lichtblicke. Der Komiker, zuletzt gesehen in "Johnny English", spielt mit dem Klischee des untergebenen Butlers so gekonnt, dass er zum eigentlichen Star des Films wird.
Alles in allem ist "The Prince and Me" eine seichte Kinoromanze, empfehlenswert für alle, die wieder einmal einen unbeschwerten Kinoabend verbringen wollen.
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Kommentare
Schöner Liebesfilm, der mir vor allem wegen der beiden Hauptdarsteller Stiles und Mably gefallen hat. In Luke bzw. Eddie würde ich (weibl.) mich auf jeden Fall auch verlieben...
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