Yu-Gi-Oh Japan 2004 – 90min.
Filmkritik
Ogottogott
Nach dem unglaublichen Erfolg der Comics, Sammelkarten und der Fernseh-Serie, gibt es "Yu-Gi-Oh!" nun auch als Film. Kein Streifen, auf den die Welt gewartet hat. Ausser die angefixten Kids natürlich.
Die krude Story, soweit sie einer verstanden hat, der offen zugibt, noch nie in seinem Leben etwas von "Yu-Gi-Oh!" gehört zu haben, bevor er nicht ganz freiwillig in die Pressevorführung geschickt wurde: Der Junge Yugi wird von der grassierenden Begeisterung für ein Kartenspiel angesteckt, hinter dem viel mehr steckt, als es den Anschein hat. Es setzt, so klärt das Presseheft auf, uralte mystische Energien frei, die sogar den Lauf der Welt beeinflussen. Tief unter dem Wüstensand erwacht, weiss der Teufel warum, eine böse Kraft zum Leben, die zurückkehrt, um Yugi zu vernichten und die Herrschaft an sich zu reissen. Um es kurz zu halten: "Yu-Gi-Oh!" ist eine Kreuzung aus "Pokemon" und "The Mummy" und ganz schön grauslich.
Vor allem ist "Yu-Gi-Oh!" einer jener Filme, über die man mit Sicherheit nichts sagen kann, ohne dass die Fan-Gemeinde, die ihn sehnsüchtig erwartet hat, sich über Ignoranz und Inkompetenz derer beklagen werden, die ihn nicht verstehen (wollen). Wenigstens ist man nicht allein in der Welt, wenn man nur ratlos dasitzt und aber so etwas von keine Ahnung hat, was da abgeht, während die Duellanten Karten zücken und dabei höchst erregt Sätze sprechen wie: "I'm playing Deck Virus! This means you lose ten cards" oder so ähnlich.
Und auch wenn wir es hier mit einer schwer amerikanisierten Version japanischer Comics zu tun haben, heisst dass nicht, dass "Yu-Gi-Oh!" für Amerikaner verständlicher wäre. Auch der Kritiker des "San Francisco Chronicle" musste zum Beispiel etwas perplex feststellen, dass alle Witze auf das eingeweihte Kinderpublikum mit dem nötigen Insiderwissen zielen und jeden Aussenstehenden komplett verwirrt zurücklassen. Regeln erklären? Anfänger abholen? Fehlanzeige. Wenn "Yu-Gi-Oh!" etwas ist, dann ein höchst mediokres Marketing-Ding, weil es mit Sicherheit keinen einzigen vernünftigen Menschen dazu bringen wird, dieses Spiel zu spielen, wenn er es nicht vorher schon tat. Oder macht es das gerade zu einem guten, moralisch gesehen?
Ich weiss es nicht. Alles, was ich weiss, ist, dass da ein Kind in der Pressevorführung war und sich köstlich amüsierte, nicht selten laut lachte, wenn ein Spieler in höchster Bedrängnis eine Karte zückte, die wohl nicht die richtige war. Ein Film, der kluge Kinder glücklich macht - was will man eigentlich mehr. Eltern, die einen kleinen Yugi-Fan heranziehen, der noch nicht allein ins Kino darf, sei trotzdem geraten: Höchste Zeit für ein Kindermädchen.
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Kommentare
Yugioh der beste animekracher des jahres und zusätlich bester manga; D
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