Elizabethtown USA 2005 – 124min.
Filmkritik
Gut-Fühl-Film
Der neue Film von Cameron Crowe ist eine Mischung aus Selbsterfahrungstrip, Liebesgeschichte und Gut-Fühl-Film. Und ausserdem der Beweis dafür, dass Mainstream-Kino auch ausserhalb der gewohnten Standards und Klischees funktioniert und notabene richtig gut sein kann.
Der Schuhdesigner Drew Baylor (Orlando Bloom - der kann übrigens mehr als Pfeil und Bogen bedienen oder Schwerter schwingen) hat kräftig in die Miserenkiste gegriffen: Nicht genug des Unglücks, dass er der Firma, für die er arbeitet, mit seiner neuen Kreation gerade einen historischen Verlust eingebrockt hat, sondern es stirbt auch noch sein Vater an einem Herzinfarkt. Was bedeutet, dass Drew seine Selbstmordpläne auf später verschieben und sofort nach Elizabethtown, Kentucky fliegen muss, um den Vater zu begraben. Als einziger Passagier einer dem Bankrott nahen Airline trifft Drew auf Claire (Kirsten Dunst - sympathisch wie selten zuvor), eine Art Mutter Theresa getarnt als Flugbegleiterin mit einem unverbesserlichen Hang zum Optimismus. Sie gibt sich nicht nur viel Mühe, ihn aufzumuntern, sondern hat sich auch in den Kopf gesetzt, diesem unglücklichen jungen Mann mit weiblichem Sinn für Humor und Lebensweisheit ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
In Elizabethtown sieht sich Drew der eigenwilligen aber herzlichen Familie seines Vaters gegenüber, eine Art Fanclub, dessen Mitglieder seinen Vater anscheinend alle viel besser kannten als er selber. Indem Drew damit klarzukommen hat, einen quasi Heiligen zu begraben, wird er zwangsläufig mit sich und seiner Herkunft konfrontiert. In seiner Selbstsuche wird er durch endlose Handy-Gespräche mit Claire unterstützt, die ihn mit geduldigem Zuhören und guten Ratschlägen sanft bei der Hand nimmt. So übersteht er die Trauerfeier mit einer herausragenden Stepptanz-Performance seiner Mutter (Susan Sarandon - wie immer Königinnenklasse) und einem brennenden Pappvogel, der während dem Revival der Collageband seines Cousins am Ende der Feier für das nötige Chaos sorgt. Und er kann endlich doch noch den Road-Trip durch Kentucky an der Seite seines Vaters - die Urne fest angeschnallt auf dem Beifahrersitz - nachholen.
Cameron Crowe, ist mit "Elizabethtown" wie schon in seinen früheren Filmen wie "Almost Famous" und "Vanilla Sky" eine sentimentale Mischung aus Herzbrecher und Freudentränen gelungen. Eine Gratwanderung zwischen Pathos und Katzenjammer. Denn weder in die eine noch in die andere Falle tappt er, sondern findet gekonnt und elegant einen Weg Selbsterfahrungstrip, Liebesgeschichte und Gut-Fühl-Film unter einen Hut zu bringen, ohne klischiert und oberflächlich zu werden oder aber zu tief zu schürfen. Er schafft es - mit der Hilfe einer hochkarätigen Cast - eine Palette von Emotionen und Eindrücken zu servieren, die dem Leben verblüffend ähnlich sieht und doch als Illusion einer Kinowelt taugt, in der alles ein bisschen glatter läuft. Kurzum: "Elizabethtown" ist Mainstream-Kino, das Spass macht und einlädt, sich an der Seite von Popcorn und Cola mal wieder richtig gehen zu lassen.
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Kommentare
am afang hani denkt, ui was isch denn das für en strube film, doch irgendwie het mi d'handlig voll gfesslet und denn het sich au no e liebesgschicht drus entwicklet, wo voll nöd kitschig xi isch, wie anderi liebesfilm! ich find de film wükli mega guet!!!
Nicht wirklich der Hammerfilm. Eher langweilig! Keine wirklich gute Story! Also ich finde ihn nicht sehr empfehlenswert!
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