Der Tiger und der Schnee Italien 2005 – 118min.
Filmkritik
Krieg mal ganz anders
Wieso man über einen Film rund um den Irak-Krieg schmunzeln kann, zeigt Italiens Star-Komödiant Roberto Benigni in dem poetischen Streifen «La tigre e la neve».
Italien 2003: Der Irak Krieg steht unmittelbar bevor. Alle Welt spricht darüber, aber Attilio de Giovanni (Roberto Benigni) interessiert wenig, was in weiter Ferne passiert. Er ist ein kleiner römischer Dichter, der momentan nur seine angebetete Vittoria (Nicoletta Braschi) im Kopf hat. Ständig träumt Attilio von einer romantischen Hochzeit mir seiner Traumfrau. Doch unglücklicherweise hält sie ihn für einen zudringlichen Kerl.
Vittoria arbeitet gerade an einer Biographie über den bedeutenden irakischen Dichter Fuad (Jean Reno). Sie reist mit ihm zusammen in den Irak und wird dort bei einem Bombenanschlag schwer verletzt. Als Attilio davon erfährt, setzt er Himmel und Hölle in Bewegung, um nach Bagdad zu gelangen. Und dabei ist es dem Dichter egal, ob er selber in Lebensgefahr gerät...
Ein Clown gehört in keinen Kriegsfilm. Normalerweise. Doch Roberto Benigni hat in der Vergangenheit schon einmal bewiesen, dass man schwierige Themen mit Feingefühl und Witz anpacken kann. In der Holocaust-Geschichte «La vita è bella» (1997) spielte er einen jüdischen Vater, der seinem Sohn vorgaukelt, statt in einem Konzentrationslager in einem lustigen Feriencamp gelandet zu sein.
Nun verabreicht Benigni dem Irak-Krieg eine Portion Poesie - und führt dabei den Schrecken auf höchst originelle Weise ad absurdum. «La tigre e la neve» vertraut auf die Kraft der Liebe und der Fantasie. Und das ist schön anzuschauen. Dem kauzigen Dichter Attilio mit seinem unnachahmlichen Wortwitz und seiner liebenswerten Tapsigkeit kann man nie böse sein.
Mit seinem achten Kino-Film als Regisseur hat Oscar-Gewinner Roberto Benigni wieder einen Glückstreffer gelandet. Die Besetzung ist gut ausgewählt. Das Spiel von Nicoletta Braschi ist wunderbar zurückhaltend, aber trotzdem ausdrucksstark. Jean Reno überzeugt wie immer und Ikone Tom Waits taucht in einer Nebenrolle auf. Cool.
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Kommentare
Ein weierer typischer Benigni-Film. Ergreifend und einfach "härzig"-verwirrt
Filme die Benigni in die Hand nimmt, werden einfach zu Meisterwerke. Ich gehe gleicher Meinung mit Martin, dass man den Film in Originalsprache sehen sollte, um alles richtig zu verstehen. Oft gehen bei Übersetzungen wichtige Informationen verloren, die zuerst zwar sekundär erscheinen, aber schlussendlich zum Gesamtbild dazugehören.
Es ist ein absoluter schöner Film mit einem total überraschenden Ende… Mehr anzeigen
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