The Producers USA 2005 – 134min.
Filmkritik
Musical neu aufgewärmt
Die Neuverfilmung des Musicals und Broadway-Hits lässt auf Spass und spektakuläre Tanzszenen hoffen. Solche Erwartungen werden aber schnell zerschlagen.
Musicals sind so eine Sache. Humor auch. Musicals kann man entweder lieben oder hassen. Da gibt es kein Dazwischen. Humor allerdings kennt viele Abstufungen, von platt bis raffiniert. Wenn also Uma Thurmann und Matthew Broderick zu einem Musical-Film einladen, dazu noch mit einem Stück wie "The Producers", einem der beliebtesten Musicals, das seit 2001 grosse Erfolge am Broadway feiert, erwartet man eine gelungene Mischung aus beidem. Leider kann die Musical-Verfilmung weder auf der einen, noch auf der anderen Ebene überzeugen. Doch um was geht es eigentlich?
Max Bialystock (Nathan Lane), ein durchtriebener Theaterproduzent und einst König des Broadway, der jetzt allerdings nur noch Flops produziert, und sein farbloser Buchhalter Leo Bloom (Matthew Broderick) hecken den Plan aus, ein Vermögen zu unterschlagen. Sie treiben für ihre nächste Produktion, einen todsicheren Misserfolg, weit mehr Geld auf, als eigentlich nötig wäre. Da keiner der Financiers erwarten wird, sein investiertes Geld wieder zu sehen, wollen die beiden die Differenz anschliessend in die eigene Tasche stecken.
Was dem gerissenen Duo jetzt noch fehlt, ist das ultimative schlechteste Stück aller Zeiten. Das glauben sie mit dem Musical "Springtime for Hitler" gefunden zu haben, welches der flüchtige Nazi Franz Liebkind (Will Ferrell) geschrieben hat. Für die weibliche Hauptrolle engagieren die beiden Produzenten die schwedische Sexbombe Ulla, die von Uma Thurman gespielt wird. So kann am Premiereabend eigentlich nichts mehr schief gehen. Ausser, dass gegen alle Erwartungen die Produktion ein riesiger Erfolg wird.
Die Darsteller Nathan Lane und Matthew Broderick spielten ihre Rollen bereits jahrelang am Broadway, bis sie von Produzent und Autor Mel Brooks für die Neuverfilmung verpflichtet wurden. Brooks hatte das Stück schon einmal 1968 mit Gene Wilder und Zero Mostel in den Hauptrollen verfilmt. Dafür gewann Brooks den Oscar für das beste Originaldrehbuch. Ob ihm dies mit der Neuverfilmung erneut gelingen wird, ist mehr als fraglich. Zugegeben, Brooks Tabulosigkeit ist sympathisch - kein Thema ist ihm zu schade, um es ordentlich durch den Dreck zu ziehen. Allerdings wirkt dies stellenweise ermüdend. Der Satire fehlt es an überraschendem Humor und die einzelnen Musical-Nummern wirken mit wenigen Ausnahmen farblos.
Immerhin möchte man Will Ferrell in der Rolle des durchgenknallten Nazis gerne etwas länger zuschauen. Trotzdem kommt man nicht umhin sich die Frage zu stellen, wie sehr man eine Geschichte des kommerziellen Erfolges wegen auspressen kann, bis das ganze allen Geschmack verliert. So hinterlässt das Remake beim Zuschauer den fahlen Geschmack eines zu oft aufgewärmten Menus.
Dein Film-Rating
Kommentare
Für mich waren die beiden Hauptdarsteller die grösste Enttäuschung. Diese waren viel zu blass und vermochten den Film nicht zu tragen. Zum Glück hat es daneben aber einige gelungene Nebencharakteren, allen voran Will Farrell als Nazi. Aber auch der homosexuelle Regisseur und Uma Thurman als Ulla Inge... (herrlicher Name!) fand ich nicht schlecht.
Die Lieder fand ich nur mittelmässig gesungen. Nach dem Besuch eines Musical-Films sollte man eigentlich das Verlangen verspüren, den Soundtrack kaufen zu gehen, wenn er seine Sache gut gemacht hat. Dies war bei mir hier aber nicht der Fall. Da ich die Melodien und Texte noch gut fand, lag dies wohl an den Gesangskünsten der Schauspieler.
Da die Story nicht so viel zu bieten hat, finde ich, dass der Film auch etwas an Überlänge leidet. Dank ein paar gelungener Gags gibt es von mir aber trotzdem 3 Punkte.… Mehr anzeigen
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 18 Jahren
wirklich ziemlich schlecht... ein, zwei gelungene gags reichen leider bei weitem nicht.
Mir sind die Tränen vor lachen nur so runtergekugelt also wer Mel Brooks-Filme gut findet nix wie hin!
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