Schweinchen Wilbur und seine Freunde USA 2006 – 97min.
Filmkritik
So ein Schwein
Schweinchen Wilbur droht seinen ersten Winter nicht zu erleben, denn draussen vor der Scheune wartet die Räucherhütte. Aber Wilbur hat Freunde und einer davon ist die Spinne Charlotte, die nun ihre Netze zu Werbebannern macht.
Wie immer, wenn an einer Pressevisionierung der Film wahlweise in Originalsprache und Synchronfassung gezeigt wird, habe ich Schussel mich in den falschen Saal gesetzt. Immerhin weiss ich jetzt, dass man "Charlotte's Web" auf Deutsch "Schweinchen Wilbur und seine Freunde" schreibt. Erstaunt war ich allerdings, dass mit dem Schweinchen nicht Dakota Fanning gemeint ist, aber das ist eine andere Geschichte. Oder vielleicht doch nicht, denn Fanning ist eben so wenig die Charlotte, die im englischen Titel ihr Netz webt. Denn Menschen spielen hier nur eine Nebenrolle - stattdessen geht es um Gänse, Kühe, Pferde, Schafe, Krähen, Ratten, eine Spinne und eben ein kleines Schwein namens Wilbur.
Wilbur wird vom Mädchen Fern (Fanning) vor einem frühen Tod bewahrt und avanciert darauf zum Liebling in einer mit Tieren voll gestopften Scheune. Allerdings: Wilbur ist noch nicht vom Haken, ihm droht die Schlachtung zum Weihnachtsfest. Symbolisiert wird das durch eine Räucherhütte, die Regisseur Gary Winick so unheimlich ins Bild setzt, als wäre es die schwarze Hütte aus "Twin Peaks". Die schlaue Spinne Charlotte (hässliches Gesicht, schöne Stimme - im Original Julia Roberts) ist Wilburs beste Freundin und verspricht ihm zu helfen. Sie webt deshalb Worte wie "Strahlend" oder "Bescheiden" in ihr Netz. Meiner Meinung nach wäre "Tötet nicht das niedliche Schweinchen!" ein besserer Slogan gewesen - es wird wohl einen Grund haben, dass nicht viele Spinnen in Werbeagenturen arbeiten. Egal, die Spinnen-Botschaften machen auf Wilbur aufmerksam und als er zum Jahrmarktsschwein wird, scheint ein schlimmes Ende vorerst abgewandt.
E.B. Whites Romanvorlage "Charlotte's Web" erschien 1952 in den USA und gilt dort als Kinderbuchklassiker (von White stammt auch das Buch zu "Stuart Little", und wie wenn die Filmemacher daran erinnern wollten, schaut die Ratte Templeton aus wie ein schmutziger Cousin der Computermaus). Wilburs Geschichte wurde bereits 1973 von den Hanna-Barbara Studios als animiertes Musical auf die Leinwand gebracht, aber erst die moderne Tricktechnik erlaubt es, die Tiere neben den menschlichen Mitspielern wirklich zum Leben zu erwecken. Das geschieht derart lebensecht und unaufdringlich, dass nicht mehr klar ist, wo das echte Schwein aufhört und wo das vom Computer erschaffene beginnt (insgesamt kamen 47 "echte" Wilburs auf dem Set zum Einsatz). Animationskunst auf höchstem Niveau also, die ironischerweise in einer idealisierten 50er Jahre Idylle zum Einsatz kommt, in der es keine Videospiele, Mobiltelefone, Laptops, Mikrowellen, Satellitenantennen und böse Menschen gibt.
"Charlotte's Web" erzählt von Freundschaft und Solidarität und davon, dass auch kleine Kreaturen sich Gehör verschaffen können. Am Ende wird es auch eine Fabel über das Sterben sein und behandelt das Thema mit erstaunlich wenig Kitsch. Man hat das alles recht ähnlich schon mit einem Schweinchen erleben können, das "Babe" hiess. Aber Kinder kriegen von solchen Geschichten wohl nie genug - und einigermassen einfühlsame Erwachsene auch nicht.
Dein Film-Rating
Kommentare
Vor langer Zeit schrieb die US Autorin Evelyn Brooks White (sie hat auch vor langer Zeit die Buchvorlage zu Stuart Little geschrieben) schrieb Schweinchen Wilbur und seine Freunde im Jahre 1952 da war die Welt noch ziemlich jung und Schweine hatten keine Anabolika im Hintern - und bis heute ist die wundervolle Geschichte vom fröhlichen Ferkel, was mich wieder an Winnie Puh erinnert, besonders in den USA eines der beliebtesten Kinderbücher überhaupt.
Was nicht heißt das es extrem erfolgreich ist wie andere, aber ungefähr so beliebt wie die Grinch Story. Regisseur Gary Winick (der ist übrigens bekannt von der Teenager Jennifer Garner Komödie „ 30 über Nacht“) macht aus dem Buchklassiker nun einen herzlichen, einfachen, ruhigen, Momentaufnahmen zeigenden, liebevollen, ehrlichen, weinerlichen, romantischen Familienweihnachtskinofilm mit liebevoll animierten sprechenden Tieren, was ja eh schon lange nicht mehr seit der Babe Story zu sehen war. Dazu gibt es einen echt süßen anmutigen, leicht Moralischen Witz und einer wirklich wundervolle ehrliche realistische Message. Menschen sollten davon lernen.
Ca. 10 Minuten sind vergangen im Film, das Schweinchen flüchtet und schon fiebert das ganze aus 8 Leuten bestehende Kino, der Rest außer mir waren Kinder, mit dass das Schwein in die Freiheit kommt, war so spannend das ich nicht mal mein Hot Dog und Kebab essen konnte im Kino. Schön war vor allem, die Animationen, die sahen verdammt ähnlich aus. Oder der Witz, Wilbur freut sich über Regen, fragt die Tiere, die Schafe, was kriegt man von Regen, was sagen die? Nun Ruhr, Cholera, Krankheiten, Verkühlung, Grippe, Mann das war echt herrlich. Oder die Schafe die glauben das sie schwer arbeiten, Die Kuh die meint, sie arbeiten nicht schwer, die lassen eh nur die Haare wachsen.
Ach ja, interessant finde ich auch, dass der Film 1973 als Zeichentrickfilm (deutscher Titel: Zuckermanns Farm) von Hanna-Barbera zum ersten Mal verfilmt wurde. Gedreht in Australien, gesprochen von Dakota Fanning und Julia Roberts, einfach gut. Ach ja, Insgesamt wurde Wilbur von 47 verschiedenen Ferkeln verkörpert, da diese zu schnell wuchsen, um mit einigen wenigen alle Tricks einzustudieren und alle Szenen abzudrehen.
Der Film ist meiner Meinung nach auch eine Art Parabel darüber wie man Freunde gewinnt. Ehrlichkeit, Liebreiz, Freundlichkeit, Spaß, Folgsamkeit, Treue, gemeinsame Erlebnisse miteinander haben, so was das die meisten Menschen leider nicht machen.
Übrigens, neben Roberts tritt Steve Buscemi als verfressene Ratte Templeton, John Cleese als Samuel das Schaf und Robert Redford als Ike, das Pferd auf. Das Außergewöhnliche an diesem in Australien gedrehten Familienfilm ist das Mitgefühl und die Sorge der Zuschauer um das Schicksal der vorkommenden Charaktere. Ich habe mir bei dem Film nur gedacht, ich wäre am liebsten ein Schwein, und ich bin ab sofort ein ehrlicher Vegetarier der nicht einmal ein Steak isst. Fantastisch übrigens fand ich die Spinne Charlotte, die erklärt Wilbur was sie wie wieso macht. Einfach super, Alles so einfach, wie bei der Sendung mit der Maus, nein der Film ist einfach nur gut.
90 von 100… Mehr anzeigen
Die Handlung vom Film:
Was ist freundlcih, Rosarot, kugelrund, supersüß? Ja genau, ein Ferkel namens WILBUR, und das ist nicht nur charmant, sondern auch Zuchttier auf einem australischen Bauernhof. Als WILBUR dann aber doch der ein erwachsenes Schwein wird, zieht er ein paar Häuser weiter - auf den Bauernhof von Mr. ZUCKERMAN. Hier bekommt Wilbur eine gemütliche Ecke im Stall, ausgepolstert mit weichem Stroh, und noch dazu einen ganzen Haufen neue Bekannte:
BITSY und BETSY, die beiden sanften, schwarzweiß gefleckten Kühe, Samuel, der brummige BOSS der kleinen Schaffamilie, GOLLY und GUSSY, die beiden schnattrigen Hofgänse, vor denen kein Gerücht und keine Neuigkeit verborgen bleibt. Und dann gibt´ s hier noch einige Bewohner des Hofes, die nicht so zu ZUCKERMAN gehören, weil sie sehr klein sind. TEMPLETON, die Ratte, und CHARLOTTE, die Spinne.
Vergnügt tollt das kleine Schweinchen auf dem Bauernhof herum und lässt sich von TEMPLETON in die Freuden des Landlebens einführen. Meistens Essen und Ausrasten. Eines Tages allerdings hört er zufällig, wie die geschwätzigen Gänse drüber diskutieren, warum die Menschen den kleinen WILBUR so gerne bei ihrem Weihnachtsfest dabeihaben wollen: Das wßte ja das Schwein nicht, Gutherzigkeit und Gutgläubigkeit haben ihn ausgezeichnet.
Die Menschen reden darüber, das er einen zarten Festtagsbraten abgibt! WILBUR ist am Boden zerstört. Die anderern Tiere trösten ihn, doch Lösung haben sie auch keine parat - schließlich kennen sie die Menschen lange genug, um zu wissen, dass man gegen das Unausweichliche nun mal nichts machen kann. Doch mitten in die größte Verzweiflung läst sich plötzlich CHARLOTTE, die Spinnendame, an ihrem Spinnenfaden herab. "Ich kann dir helfen", meint sie. "TEMPLETON, bring mir Wörter! "
So eilt die geschäftige Ratte hinaus aus der Sicherheit des Bauernhofs in die gefährliche Welt, um für CHARLOTTE Wörter zu besorgen: Stücke von Zeitungen, Verpackungen, Prospekte … und Charlotte sucht sich dann die schönsten aus und webt sie in ihr Netz. "Some Pig", schreibt sie, "Was für ein Schwein! " - und diesmal nicht versteckt in der Ecke des Stalles, sondern dort, wo es die Menschen lesen können. Denn WILBUR ist ein ganz besonderes Schweinchen, das sollen alle sehen - in ihm steckt so viel mehr als das Zeug zum Festagsbraten!
Und der Film ist eigentlich so süß das man ihn sich 10 x ansehen muss, und dauernd weinen muss weil er eben so nett ist und er erinnert dich an deine Kinder.
Einige Infos, meine Meinung, und ein bisschen rundherum:
Wie reagiert ein kleines Mädchen dass die Welt verändern möchte? Ist gar nicht so einfach zu erklären, aber wenn da so ein kleines süßes Menschenkind ein süßes nicht schmackhaftes noch nicht schmackhaftes Schweinchen geschenkt bekommt, dann kann es die Welt verändern, denn dann hat es einen Freund, und ein Freund ist nicht nur ein guter Freund weil er reden kann, oder grunzt, sondern auch weil er zuhört und Schweine haben das so an sich, sie hören zu, den ganzen Quargel den du erzählen willst, weil meistens deine Freundin hört eh nicht zu. Die Kuh.
Ach wie süß das Mädchen, ein Mädchen, ein Kinderwagen und ein Schwein im Kinderwagen. Kein kotzendes stinkendes Kind, ne ein echtes Schwein. Ich würde das mal so ausdrücken. Der Film besitzt in den 85 Minuten oder wie viele das waren vom Dialog her, wenige Worte, aber gerade die sind es, die eine Welt eines Kindes und der Zuseher im Kino verändern:… Mehr anzeigen
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