Cineman Movie Charts
Dein Film-Rating
Kommentare
Gerade Argumente, die auf zu wenig Action & Spannung zielen, sind für die einen kein Tabuthema, für andere, für solche mit mehr Verstand und Intellekt, eher eine marginale Sache. Müssen Filme nur noch reglos unterhalten? Für Pascal Blum anscheinend ohne Kompromisse! Wobei der Kritiker das wesentliche übersieht:
Es geht um einen menschlichen (natürlichen) Prozess, der wie er richtig erkannt hat, jeder durchlebte (die Pubertät), doch muss gerade deshalb ein Film mit „ neuen pädagogischen“ Ansätzen, als herkömmlich und langweilig abgetan werden? Vielleicht genoss Pascal Blum eine Pubertät ohne Pubertät, ohne Reibung, ohne Spaltungen? Darum geht es doch genau? Pascal Blum, wenn sie das hier lesen, dann sollten sie in ihrer Welt aufwachen und bitte, bitte den Leuten ein wenig sachlichere Kritiken schreiben. Ich will hier keine großen Argumente liefern, auch keine Argumentationen belegen, sondern den Leuten empfehlen, sich nicht allzu sehr auf die Kritik des Autors zu verlassen.… Mehr anzeigen
Ich selbst bin eine Rudolf-Steiner-Schülerin im letzten Schuljahr und ich muss sagen, dass mir der Film total gefällt!! Jedoch stören mich immer diese eigentlich lächerlichen Kritiken, die die Rudolf Steiner Schule immer als wohlgesittet und schweizerisch darstellen. Klar, die Rudolf-Steienr-Schule hat fast nur Schweizer Kinder in ihren Klassen, jedoch ist es allen Kindern, oder besser gesagt Familien, möglich an der Steiner Schule Anteil zu nehmen. Es sind nicht nur die "Bonzenkinder", die dort in die Schule gehen und sicherlich auch nicht nur die braven Schüler. Wir and er Rudolf Steiner Schule werden als Schüler genauso mit Schwänzen, Mode, Trends und Drogen konfrontiert genauso wie an den anderen Schulen. Nur ist es bei uns weniger offensichtlich oder eher später.. Das wollte ich einfach nur mal klar stellen! der Film selbst ist sicher sehenswert, auch zum zweiten Mal!… Mehr anzeigen
ich finde den film bewegend und wünsche mir in jeder schule lehrer, die jugendliche ernst nehmen. jeder und jede kennt wahrscheinlich den film "le plus beau métier du monde" mit geérard depardieu. ein beeindruckender film, in einer pariser vorstadtschule", à la nicolas sarkozy", wie sich p. blum eine heutige schule wahrscheinlich vorstellt. depardieu inmitten einer schule mit verschiedensten ethnien, gewälttätige jugendliche, wie wir sie vor unserer haustüre auch finden; wie jüngst in berlin oder in unseren städten. was der film "zum abschied mozart" aber zeigt - und das finde ich wesentlich - wenn erwachsene die jugendlichen wahrhaft ernst nehmen, egal in was für einer oder welchen schule sie sind, werden eben solche gemeinsame aufbauende werke wie "le sacre du printems" oder "zum abschied mozart" usw. möglich, welche jungen menschen viel mehr bringen als irgend welche pädagogische massnahmen. Ein solcher abriss, wie ihn p. blum formuliert, trifft nicht t. labhart oder die steinerschule sondern die tollen jugendlichen, welche auch nur ihren weg in dieser welt suchen.
hut ab, für so viel mut vor der kamera zu stehen. françoise… Mehr anzeigen
Ein Kunstwerk aus guter Musik, wunderschönen Bildern sowie interessanten und witzigen Dialogen, das das Leben von drei jugendlichen "von Heute" zeigt.
Eine super Leistung vom Regisseur Christian Labhart sowie von allen Beteiligten! - Sehenswert für jede(n)!
Bin 18-jährig und habe an der Premiere den Film gesehen. Finde ihn echt geil, endlich mal nicht so Hollywood-Scheiss oder hirnlos-action sondern Junge, die echt was zu sagen haben. Die Welt ist keine Ware!
War ich wirklich im selben Film wie der Kritiker Pascal Blum?
Immer wieder lief es mir kalt den Rücken hinunter, als ich gestern im Kino sass. Diese Verbindung von Mozart, Abschied und Einblick in die Welt von heutigen Jugendlichen, unterbrochen von Landschaftsbildern aus dem Zürcher Oberland - einfach genial. Ein Film, der Hoffnung macht, dass nicht alle Jugendlichen auf der Schiene von Kommerz, Karriere und Egoismus fahren.… Mehr anzeigen
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 18 Jahren
Ja, natürlich denkt man an „ Rhythm is it“, wo der englische Tänzer Royston Maldoom 250 Berliner Kids zum Tanzen des „ Sacre du Printemps“ bringt – in einer überwältigenden Aufführung mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle. Und nein: Christian Labharts Dokumentarfilm „ Zum Abschied Mozart“ über das Oberstufen-Chorprojekt der Rudolf Steiner Schule Wetzikon und drei Jugendliche der Abschlussklasse, die mit der Aufführung von Mozarts „ Requiem“ nach zwölf Jahren die Schule – und die Jugend? – verlassen, ist kein billiger Abklatsch von „ Rhythm is it“, sondern ein eigenständiges Kunstwerk.
In beiden Filmdokumenten geht es – ob beim Singen oder Tanzen – um Konzentration, Ernsthaftigkeit, hartes Arbeiten, Hintanstellen eigener Befindlichkeiten zugunsten einer gemeinsamen Sache. Und sowohl bei Strawinskys „ Sacre“ wie bei Mozarts „ Requiem“ kommen die Jugendlichen zum Glücksgefühl und Erfolgserlebnis, dass die Hingabe an ein grosses Werk, dass Disziplin, Einsatz und ein ganz „ uncooles“ Commitment eine Performance hervorbringen, die Mitwirkende wie Publikum ergreift, beglückt, hinreisst.
Die Aufführung als verheissene Erfüllung
In diesem Teil ist Labharts Film eindeutig stärker als „ Rhythm is it“, wo die Aufführung im Rahmen des ganzen Films nur wenig Raum einnimmt und die gewählten Ausschnitte vergleichsweise zufällig und kurzatmig daherkommen. So intensiv „ Rhythm is it“ bis gegen Ende ist, so sehr zerflattert der Film am Schluss. In Labharts Dokumentarfilm wird die Aufführung von den angespannten Gesichtern vor dem ersten Ton bis zur lang anhaltenden Stille vor dem Schlussapplaus erlebbar als erfüllter und erfüllender Höhepunkt des Chorprojekts, als das Einfahren des verheissenen „ Mehrwerts“, dass „ es“ nämlich „ geschieht“ im hingebungsvollen Zusammenwirken aller Einzelnen für die gemeinsame grosse Sache.
Sechs Wochen wird, von der ersten Probe an, das Chorprojekt in Wetzikon dokumentiert – unterbrochen von jeweils kurzen Sequenzen aus intensiven Einzelgesprächen mit dem Skater und Mützennäher Stefan, der Geigerin Rebecca und der politisch engagierten Wanja aus Sri Lanka. Und was die drei sagen, ist erstaunlich wahrhaftig, berührt und bewegt. Nicht weniger als der Chorleiter Thomas Gmelin, der nicht nur im Triumph der erfolgreichen Aufführung gezeigt wird, sondern auch fluchend im Stress disziplinarischer Auseinandersetzungen und werbender Motivation – ein wahrer Raubtierbändiger im Clinch mit coolen Jungs und aufsässiger Frauenpower. Während Gmelin immer in der Schule zu Wort kommt, begleitet Labhart die Jugendlichen an den Familientisch und in die Disco, an die 1. Maidemo und beim Aufstieg am Schneehang mit dem Snowboard auf dem Rücken.
Klänge aus Mozarts „ Requiem“ durchziehen den ganzen Film. Hinreissend jeweils der Einstieg in einen neuen „ Satz“ des Requiems: gezeigt wird eine Landschafts- oder Ortschaftssequenz aus dem Zürcher Oberland aus eigenwilligem Blickwinkel oder mit gewagtem Ausschnitt und darin eingeblendet „ Dies irae“ oder „ Hostias“, „ Benedictus“ oder „ Lux aeterna“ – und so entstehen unerwartet überraschende Zusammenklänge. Wer „ Rhythm is it“ liebte, darf sich „ Zum Abschied Mozart“ nicht entgehen lassen. Ein ähnlicher Plot – andere Menschen, andere Orte, ein anderes Werk und ein anderer Regisseur: ein anderer, eigenständiger, sehenswerter Film. Kinopremiere am 1. April, 12. 15 Uhr im Arthouse Le Paris in Zürich. Ab April in den grösseren Schweizer Städten im Kino.… Mehr anzeigen
Wer "Rhythm is it" gesehen hat, muss diesen Film erst recht sehen. Denn hier kommen Jugendliche mehr zum Wort und die Musik besser zum Tragen. Und es zeigt sich, dass Mozart in Moll für die heutige Zeit und Jugend passender ist als viel modernes Tingeltangel...
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung