Unsere Erde Deutschland, Grossbritannien 2007 – 99min.

Filmkritik

Ode an den blauen Planeten

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Die Faszination des blauen Planeten und seiner wilden Kinder rückt Alastair Fothergills aufwändiger Dokumentarfilm "Unsere Erde" ins rechte Licht. Die atemberaubende Bilderreise führt von der Arktis bis zur Antarktis, von Eisbären bis zu Elefanten und zeigt: Die Erde ist gefährdet.

Mutter Erde ist in Verruf gekommen, der Lebensraum vieler Tiere ist bedroht. Und die Menschen sind nicht unschuldig daran, sei es als Jäger, Ausbeuter oder Umweltschädiger (Stichwort: Klimaerwärmung). Doch keine Angst, Alastair Fothergills aufwändiger Dokumentarfilm "Earth - Unsere Erde" rückt den Blauen Planeten ins rechte Licht, versteht sich nicht als Umweltmission, sondern als filmisches Vermächtnis. Die grüne Botschaft wird am Ende etwas gar aufdringlich in schriftlicher Form (als Untertitel) und eindringlichen Worten der Erzählerin Mona Vetsch unterstrichen. Zugute halten muss man der internationalen Produktion (BBC Worldwide und Greenlight Media), dass man sich insgesamt mit moralischen und schulmeisterlichen Kommentaren zurückhält. Andererseits hätte man sich hier und da ein wenig mehr Informationen gewünscht, beispielsweise darüber, weswegen der Eisbär in seiner Ernährungsnot gewichtige Walrosse aussichtslos angreift und weshalb sich ein Löwenrudel an Elefanten "vergreift?". Etwas mehr Sorgfalt wäre auch beim Schweizer Kommentar über Walrosse geboten. Da hiess es: Walrossbabys würden an einem Tag 600 Liter Milch vertilgen. In Tat und Wahrheit sind es 50 Kilos oder 50 Liter (1 Kilo entspricht 1 Liter).

Fraglos spricht der Film "Earth - Unsere Erde" in erster Linie durch seine Bilder und nicht durch seinen Erzählkommentar. Der Auftakt ist grandios: Ein Eisbär lugt aus Schneemassen in der Arktis, zwei Junge folgen tollpatschig der Mutter. Doch die Lage ist ernst: Es geht ums Überleben. Das Eis schmilzt früher, der Lebensraum der Eisbären ist gefährdet. Am Ende schwimmt ein Eisbär ins Meer hinaus - auf Nahrungssuche in den Tod? Solche Fragen lässt der Film offen. Manche Geschichten werden angerissen, aber nicht alle werden zu Ende erzählt.

Gleichwohl bietet diese ungewöhnliche Bilderreise rund um die Welt zu Eisbären und Elefanten, Geparden, Paradiesvögeln, Kranichen und Walrossen faszinierende Eindrücke. Einmalige Bilder von Meeren, Wasserfällen und Wüsten, Tundra, Taiga und Himalaya, wie man sie so eindrücklich, hautnah in der Luft, auf der Erde und im Wasser noch nicht gesehen hat: Wölfe jagen Karibus; Paradiesvögel plustern sich zum Tanz auf; Kraniche schrauben sich in die Lüfte und über die Spitzen des Himalaya; Löwen vergreifen sich an Elefanten; ein weisser Hai steigt aus dem Meer und verschlingt Robben im Flug; ein Buckelwal legt mit seinem Jungen hunderte von Kilometern zurück. Die Unterwasserbilder von schwimmenden Elefanten und Buckelwalen sind fantastisch, berauschend und oscarwürdig und erst dank neuer Techniken möglich.

Gute bewährte BBC-Dokumentarfilmproduktionen mögen für "Earth" Pate gestanden haben. Der Dok entwickelte sich im Lauf von fünf Jahren an 200 Drehorten und 250 Tagen. Rund 40 Kamerateams hatten kilometerweise Filmmaterial eingefangen, das von Martin Elsbury geschnitten und vernetzt wurde. Alastair Fothergill, Regisseur von "Deep Blue", und Mark Linfield, Co-Regisseur, schufen eine filmische Ode und Orgie: Die Erde stirbt in Schönheit. Diese Huldigung stimmt aber auch melancholisch und nachdenklich. Wer weiss, ob die Landschaften und Tiere morgen nicht schon Vergangenheit sind?

15.02.2024

4

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Kommentare

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krs110

vor 16 Jahren

wie kannst Du nur so einen Mist schreiben?
Solche Idioten wie Du machen unseren Planeten kaputt und respektieren keine Tiere und Pflanzen! Wegen A........ wie Dir haben wir es verdient irgendwann alle kaputt zu gehen... lg


tuvock

vor 16 Jahren

Ja eh alles über den Film:

Was soll man über einen 90 Minuten Film schreiben der in 62 Ländern gedreht wurde, auf 200 Drehorten, 5 Jahre lange, der Bilder hat die ich noch nie sah so schön und so klar, der viele Dokus hinter sich lässt, der von der Serie, Planet Erde viele Sachen hat, so ne Filmversion im Kino der 11 Teiligen Naturserie die es auf DVD gibt und die wohl jeder Filmliebhaber hat, allerdings die Englische Version weil die Deutsche pro Folge um 4 – 6 Minuten kürzer ist.

Was soll man schreiben über einen Film der mit einem herzigen Knut ähnlichem Eisbär beginnt und mit dem auch fast endet, mit Bilder von Salto Angel Wasserfall und vom Iguazu Wasserfall aufwartet in brillanter Bildqualität, der auf die Probleme des Klimawandels hinweist, der nicht mehr aufzuhalten ist, da ja auch USA, China und Indien aufs Kyoto Protokoll scheißen.

Wie kann man einen Film bewerten der einfach gigantisch gedreht wurde, aber wo halt Filmspannung fehlt, wo ca. 20 Szenen vorkommen in 20 Kurzgeschichten oder so, der von Papua Neuguinea Paradiesvögel zeigt wie die Arktis und die ist die Heimat von einem Drittel der Bäume der Welt.

Wildtiere in guter Qualität im Kino, ohne menschlicher Zivilisation, ohne Menschen generell, ein mutiges Stück. Was passiert wenn sich die Jahreszeiten abwechseln, wenn es Pflanzen und Tieren nicht gut geht und die Reise fängt an, 1. 200 Km südlich der Arktis. 1. 600 Km südlich der Arktis, also des Nordpols fängt die Tundra an, und wenn da der Klimawandel Besuch abhält, ja Millionen Tonnen von Methan lauern da im Boden und warten in den Himmel zu schießen um die Welt zu erwärmen.

Meine bessere Hälfte war genauso begeistert wie die Erwachsenen, und 2 Szenen kamen vor wo Tiere starben, einmal als ein Gepard ne Impala Gazelle totbiß und einmal als ein Verirrtes Elefantenbaby dem Verdursten entgegenging. Na ja für 6 Jährige nicht so gut. Die Originalversion dauert 6 Minuten länger als im Kino. Viel wurde geschnitten, Natur usw.

Wenn man sich vorstellt es gibt Jungfernkraniche und die müssen den Himalaya überfliegen auf dem Weg nach Indien durch die Turbulenzen und dass in 8. 500 Meter Höhe, sonst ist es dort in Tibet zu kalt, wie halten die dass aus ohne Sauerstoffmaske? Oder Elefanten die 100 e KM ins Okawango Delta latschen um dort Wasser zu finden und mit Löwen an einer Wasserstelle saufen.

Die dann einen Elefanten angreifen, 30 Stück im Rudele. Von der Gattung der Barsche gibt es den Fächerfisch, den sieht man am Weg zur Nahrung, wie einen Schwarm von Tausenden Vögeln und einer Buckelwalmutter die mit Ihrem Kind zu den Krillgründen im Südpolarmeer schwimmt. Nach den Adeliepinguinen im Südpolarkreis geht es zurück zum Nordpolarkreis, wo ein Eisbärmännchen eine Walrossherde angreift und schließlich an Entkräftung stirbt.

Und was hören wir am Ende? Der Film endet mit dem Appell, Maßnahmen gegen die Globale Erwärmung zu ergreifen, da Forscher schon jetzt ein Aussterben der wilden Eisbärenpopulationen für das Jahr 2030 befürchten und ein Anstieg der Ozeantemperaturen zum Aussterben des Krills führt.

40 Kamerateams, 30 Millionen Euro, 1. 000 Filmstunden in 5 Jahren, einfach irre. Und was hat der Film gewonnen? Nur wenig.

2008: Bogey Award für über 1000 Besucher pro Kopie am Startwochenende
2008: Goldene Leinwand für über 3. 000. 000 Kinobesucher in Deutschland (Stand: 3. April 2008)

Also ein perfekter Film für die ganze Familie von 6 – 100

92 von 100Mehr anzeigen


mecker

vor 16 Jahren

Schöne Bilder, aber die kennen wir schon seit "Serengeti darf nicht sterben", da schläft man nun doch schnell ein und von der Antarktis gabs schon viel viel Besseres (Reise der Pinguine).
Am meisten ärgert das Ende mit dem erhobenem Zeigefinger auf die bösen Menschen, die keinen Klimaschutz machen und den Eisbär sterben lassen.
Für einen am Weiterbestand der Tierwelt wirklich engagierten Filmer wäre es kein Problem gewesen dem Eisbär zu Futter zu verhelfen.
Also ist das Ende mit dem verhungerten Eisbär entweder unwahr oder für einen Klimaschutzfilmer unter aller Würde.

Nicht zu vergessen, dass das Spektakel sicher auch von Klimaverpestern teuer aus der Luft oder vom Boot gefilnmt wurde.

Der Film verdient das Prädikat:
Ich bin ein Schwein, sei du keins.Mehr anzeigen


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