Import Export Österreich, Frankreich, Deutschland 2007 – 135min.

Filmkritik

Trostlosigkeit hüben wie drüben

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Grau, kalt und ungemütlich ist das Leben der Krankenschwester Olga (Ekateryna Rak) in der Ukraine, nicht nur im Winter und nicht nur auf dem Heimweg von der Arbeit zurück in die Plattenbausiedlung.

Die junge Mutter träumt von einem besseren Leben, und weil sie schnell keine Lust mehr hat, sich wie ihre Freundinnen in schäbigen Internet-Sex-Kaschemmen vor der Webcam auszuziehen, kommt Olga nach Österreich. Anfangs findet sie einen Job als Haushaltshilfe einer gut situierten Familie, doch schließlich landet sie wieder im Krankenhaus - und schrubbt die Böden. Unterdessen verliert ein junger Kerl namens Pauli (Paul Hofmann) in Österreich seinen gerade erst gefundenen Job als Wachmann, was das Abarbeiten seines beachtlichen Schuldenbergs noch unwahrscheinlicher macht als ohnehin. So lässt er sich vom Stiefvater überreden, für einen Job mitzukommen in die Ukraine, wo es Spiel- und Kaugummiautomaten aufzustellen gilt.

Es klingt sehr trostlos, was Ulrich Seidl in seinem zweiten Spielfilm zeigt - und soll es auch sein. Die Wege seiner beiden fürchterlich einsamen und verlorenen Protagonisten kreuzen sich trotz ihres parallelen Verlaufs nicht, aber sie erzählen doch das Gleiche. Ob in der Ukraine oder Österreich, für Menschen, die wie Olga und Pauli an den unteren Rändern der Gesellschaft leben, ist das Leben von erschütternder Hässlichkeit, die jeden aufkeimenden Hoffnungsschimmer sofort verblassen lässt.

Höchst virtuos wandelt der exzentrische Österreicher Seidl für "Import Export", der seine große Premiere im glamourösen Rahmen des Festivals von Cannes feierte, auf dem schmalst möglichen Grad zwischen Spielfilm und Dokumentation. Sachlichkeit, nicht Sympathie lenkt meist den Blick auf seine Figuren, und er wendet ihn auch dann nicht ab, wenn es eigentlich unerträglich wird. Die bemerkenswert glaubwürdigen Schauspieler sind größtenteils Laien, fast alle Szenen sind an authentischen Originalschauplätzen entstanden. Manches Mal, vor allem in einigen Szenen in der Sterbestation eines Krankenhauses, rückt das ungeklärte Verhältnis von Realität und Fiktion den Film in die Nähe fragwürdiger Geschmacklosigkeit.

Doch weil es Seidl, anders als zuletzt in "Hundstage", nicht nur darum geht, Schock und Ekel hervorzurufen, und er selbst den dementen Greisen ihre Würde lässt, gelingt ihm mit "Import Export" letztlich vor allem ein bemerkenswertes Werk von drastischer Eindringlichkeit.

07.03.2022

4

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Kommentare

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tuvock

vor 17 Jahren

Ich sehe im Film ein Sautrottel Kind mit 10 Jahren dass die Olga anscheißt weil sie angeblich das Handy stahl, der Junge findet in dem Saustall was er Zimmer nennt nichts, die Mutter scheint Hörig dem Kind zu sein. Uff, also ich würde am liebsten in den Film springen, zuerst den Jungen ordentlich verprügeln, dann die Mutter ordentlich leicht erschlagen und Olga küssen. Nicht weil sie geil aussieht, sondern sie ist ein Engel. Na ja in Russland sind so viele Leute arm und haben nichts zu fressen. Trotzdem gibt es dort weniger Proleten als bei uns. Wieso? Keine Ahnung. Armut schweißt zusammen, Luxus und Medien zerstören.

Oder Paul der mit seinem Kampfhund auftaucht bei seiner leicht gestörten Freundin die ihm den Laufpass gibt, weil sie keine Hunde mag, sie haßt, Oh Mann zuerst sollte man den Arbeitslosen Paul verprügeln, dann die Freundin. Während meines Berichtes sterben Kindersoldaten in Ruanda, werden Frauen in Afghanistan vergewaltigt, gibt es Menschenrechtsverletzungen die man nicht zeigen will, werden Tiere durch Europa gekarrt und unmenschlich behandelt und hier regt man sich auf? Uff.

In dem Stilisierten Dokumentarfilm setzt der Regisseur Unterwelt und Ausland, menschliche Probleme und Abgründige Existenzen dar. Einfach ein Horror. Ob jetzt Laiendarsteller oder Profis besser spielen auch wenn vieles fiktiv ist, was soll’ s, der Film ist super.

Die Erzählstränge sind nicht so ganz stringent, überschneiden sich nicht, haben mit Winter und Kälte als Hauptthema zu tun, alles spielt im Winter, und zeigt eben das Leben von heute in einer Großstadt. Ein netter Auftritt ist der Motivationskünstler, den Dirk Sterman spielt. Der Typ der mit Griessemann Kabarett spielt.

Sex, Gewalt, Ausbeutung, und Kapitalistische Schweine sind auch ein Hauptthema wie immer in seinem Filmen, der Österreichische Michael Moore eben. Jedenfalls arge Sexszenen, arge Leute in der Peepshow, arge Befehle an die Hurten echt derartig krank und verschmutzt, da ekelt es mich irgendwie, so negative Perverse Aussagen. Wie klingt dass wenn man eine Frau angrölt, mit bösartiger Stimme sie soll sich den Finger in den Arsch stecken und gleichzeitig onanieren, sie beschimpft aber nicht auf lustig sondern auf ernst und bösartig pervers. Grauslich klingt´ s.

Ein nettes Interview vom Regisseur.: Ich glaube, dass man, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, sehr viel Schreckliches sieht, und ich glaube, dass man das auch zeigen muss. Ich möchte das auch bewusst machen, dass es das gibt. Es wäre für mich falsch, das zu verschweigen und ich finde es falsch, dass wir vieles davon verdrängen. "
(Ulrich Seidl in einem ORF-Interview).

Der Falter hat Import Export übrigens Seidls "menschenfreundlichsten" Film genannt. Das ist ne Zeitung. Ich finde er hat das ganze gut getroffen, er verurteilt keine Leute moralisch. Und ich finde ihn ausnahmsweise in seinem Film viel besser als manche US Streifen. Was an Seidl nett ist, wie an Kubrick, er dreht bei – 20 C° und dreht bei den Leuten die Heizung ab in der Wohnung dass man den kalten Hauch sieht. Wirkt authentischer. Der Typ ist ein Regisseur den es nur bei Hanecke gibt, den ich auch nicht mag, außer 1, oder 2 Filme, jedenfalls er zeigt hier so viel Tristesse, und ich sieh den Film vor Weihnachten, na Danke. Ich bin dauernd im Film aufgesprungen, meine Freundin hat mich runtergezogen, dann hat sie gekeppelt, ich verküßte Ihren Mund damit Ihr Gejammere niemand merkt und ich steh wieder auf und rege mich auf über diese Saugesellschaft.

Oder die Szene mit der einen Hure im Hotel, oder vorher das ganze eine Webcam Regieanweisung eines Freiers, eben wie oben beschrieben, dass sind Szenen die an meinen Schlafstörungen schuld sind. Die Darsteller identifizieren sich sehr gut mit Ihren Rollen, komisch besser als die meisten anderen Darsteller am Planeten oft, eben halt für die Rolle, vielleicht spielen sie sich selber, Arg die Szene als ein Braunbär im Fangeisen steckt, und sich dann am Ende die Pfote abbeißt, oh wie grauslich. Igitt mir wird schlecht und ich heule schon wieder. Ach ja der Seidl hat 2 Jahre für den Film gebraucht.

Dieser Film ist ein Unikt bei deutschsprachigen Filmen und irgendwie ein Kleinod, aber ich weiß, die Musik übrigens sehr gut in Szene bei den Szenen gesetzt, sehr passend und real, ja nie wieder einen Seidl Film.

90 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 17 Jahren

Wie man den Film kurz zusammen fassen kann?:

OLGA ist als Krankenschwester in der Ukraine, die hat kein Geld und wandert nach Österreich aus. Zur gleichen Zeit sieht man PAUL wie er mit seiner Freundin umgeht, er ist Prolet und hat einen Stiefvater dem er Geld schuldet, er ist ein Nichtsnutz, primitiv Na ja ein Mann eben. In Österreich versucht die absolut nette OLGA Glück als Haushaltshilfe was schwer geht, denn ein gestörtes Kind und eine blöde Mutter die ihm hörig ist, vermiest ihr alles, und landet schließlich als Putzkraft in einer geriatrischen Klinik, die ich kenne, aber egal. Der junge Wiener PAUL verliert dagegen seinen Job als Sicherheitsmann, kein Wunder, 4 Türken, eine Garage, er wird gefesselt, klar ist er schuld, und muss seine Schulden begleichen, Sein Vater borgt ihm dauernd was, er hat viele aggressive Freunde denen er was schuldet, indem er mit seinem Stiefvater, eine Art Zuhälter Prolet mit leichter Tendenz zu unmenschlich psychisch wie physischer Gewalt, Spielautomaten in der Ukraine aufstellt.

Meine Meinung und noch mehr:

Also der letzte Ullrich Seidl Film den ich gesehen habe, war „ Hundstage“ ein stinklangweiliger Dreck mit blödem brutalem Ende. Na ja irgendwie. Der Film hier, ich dachte, Na ja 2 Std. vergehen schnell setzen wir uns einfach ins Kino, dort wo es so Künstlerfilme spielt und gucken mit Freundin Film aus Wien und Ukraine.

Ich muß sagen, wenn ich die Kinder hätte die im Film vorkommen, ich verstehe langsam Leute die Ihre Kinder schlagen, war früher überall fast und wir sind auch nicht blöd geworden. Sollte nicht ist aber normal. Dort wo der Respekt fehlt, fehlen meistens auch die Züchtigungen und Erziehungsmaßnahmen, egal wie altmodisch das klingt. Dort wo Arbeitsgeber blöde Fragen stellen, Ausländer wie Primitive Trotteln behandeln, oder dort wo Männer, meistens sind es ja Männer (Frauen sind feinfühliger) nur auf Gewinn achten, wäre mal schon wieder eine Faust in die Schnauze fällig.

Lange noch nach dem Kinofilm dachte ich, he das Horizontale Gewerbe ist Scheiße, aber was soll so ne russische geile Tussi sonst machen außer sich hinlegen oder putzen? Wieso dass so ist? Entweder weil es Männer gibt die das ausnutzen oder weil bei uns der Mensch nichts zählt. In einem Land wo solche Foltermaßnahmen wie Hartz 4 existieren, dort wo 15 Eurofighter Milliarden verschlingen obwohl das Gesundheitssystem scheiße ist, sind nur mehr die nett, die entweder aussehen wie der Glöckner von Notre Dame, Ausländerinnen, oder Demenzkranke Patienten mit einer Gehirnstörung. Alles in dieser Art sieht man. So was von deprimierend, da muß man echt die ganze Zeit weinen.

Der Film ist so realistisch, entweder muß man angesichts der armen Leute weinen, oder wenn man die Kinder sieht einfach nur dreinschlagen. Jedenfalls der Beste weg ist, so viel Pflegerinnen und Pfleger auszubilden wie möglich. Wir haben in unseren Breitengraden höchst Familienunfreundliche und geistesgestörte Systeme. In einem Land wo Familien bestraft werden die mehr Kinder haben als belohnt zu werden, in einem Land wo man sich aufregt das Putzhilfen angeschissen werden weil sie sich um alte Personen kümmern, freundlich sind, oder einer Frau die Haare kämmen, ach ich weiß nicht ich fahr irgendwohin und jage ein Dritte Welt Land in die Luft. Alleine schon bei der Aussage wo die Scheiß Wiener Krankenschwester – Sorry für den Ausdruck – meint, Olga sie dürfen die Frau nicht angreifen, auch wenn sie Pflegehelferin in der Ukraine ist, hier gilt das Nüsse, und nur ausgebildete Krankenschwester dürfen Patienten angreifen. Was wird gemacht? Hilfsbereitschaft zerstört, So gesehen, ja es gibt an Horror Haufen Türken Gesindel, Neger, Bimbos, und Kanaken. Na und? Sind wir nicht froh dass die die Drecksarbeit machen was andere nicht wollen? Sollten wir solche Kräfte nicht unbedingt belohnen wenn sie gut und nett sind? 100 % Ja finde ich.Mehr anzeigen


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