Ocean's Thirteen USA 2007 – 122min.

Filmkritik

Zoff um Zaster und Zocker

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Weils so schön und erfolgreich war, bietet Danny Ocean seine Spiessgesellen wieder auf, um in Las Vegas ein grosses Zockerspektakel anzuzetteln. Auch beim dritten Aufgebot mit Clooney, Pitt und Damon kommt es mehr auf Spass an der Gaunerei als auf Sinn und Verstand an. Am Ende gehen Diamanten in die Luft. Das ist doch was!

Rache ist süss, kann aber auch in schweisstreibende gefährliche Arbeit, ausarten. Am Anfang war Las Vegas - bereits im klassischen Vorbild "Frankie und seine Spiessgesellen" ("Ocean's Eleven", 1960), dazumal mit Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr. und Peter Lawford verfilmt. Die "Rat Pack"-Truppe raubte gleichzeitig die fünf grössten Spielcasinos aus. Gut 40 Jahre später wurde die (schwarzweisse) Gaunerei wiederbelebt. Der Anführer hiess immer noch Ocean, Danny Ocean, und fand in George Clooney einen charismatischen Darsteller. Casino-Besitzer Terry Benedict (Andy Garcia) wurde locker um 150 Millionen Dollar erleichtert (2001). In der Fortsetzung "Ocean's Twelve" (2004) fordert Terry Revanche beziehungsweise sein Millionen zurück. Die ganze Gaunerei wurde weiblich aufgemotzt - mit Julia Roberts und Catherine Zeta-Jones.Die Damen fehlen freilich in der aktuellen dritten Auflage "Ocean's Thirteen". Stattdessen gurrt Ellen Barkin durch die Luxus-Spielhölle und lässt sich von Matt Damon alias Linus vernaschen, freilich reichlich benebelt. Doch diese Nummer hoch droben, Top of the Hotel, bleibt nur ein fadenscheiniger Clinch, der so erotisch wirkt wie ein Einbruch. Das ist dürftig.

Ausgangspunkt der ganzen Spiessgesellen-Grossaktion ist die Tatsache, dass der väterliche Freund Reuben (Elliott Gould) vom eiskalten Hotel-Tycoon Willie Bank (Al Pacino) über den Tisch gezogen wurde und eine Art Schlaganfall erlitten hat. Ocean (George Clooney) trommelt die alten Freunde zusammen, Reuben aus dem Koma zu holen und ihn zu rächen. Die Idee: Man muss die Bank von Bank, dem besessenen Casino- und Hotelbesitzer, sprengen. Das bedeutet: Banks Spielcasino muss ausmanövriert und manipuliert werden.

Der ganze technische Firlefanz, der mehr verwirrt als Sinn macht, die Maskeraden, die durchsichtige "Falschspielerei" und die fadenscheinige Partnerschaft mit Kontrahent Benedict sind Ballast, der die Gaunergeschichte unnötig auf zwei Stunden verlängert. Etwas mühsam ist auch das Story-Splitting auf drei Ebenen: Da ist Reuben im Koma, um den sich die ganze Ocean-Schar gruppiert, um ihn wieder ins Leben zurückzuholen; da ist der umtriebige Casino-Betreiber Bank, der nach den "Fünf Diamanten", einer Hotel-Casino-Auszeichnung, giert; und da sind die diversen Gesellen, die in und um und unter dem Casino Sabotage treiben. Die Schnitte, die Schauplatzwechsel, die teilweise alten Witze erheitern nur bedingt. Aber die Schauspieler von Clooney über Damon bis Garcia und Pacino reissen den etwas hanebüchenen Zoff um Zockerei heraus. Brad Pitt bleibt etwas blass und Meisterdieb Toulour (Vincent Cassel) nur eine komische Nummer.

Manche Dialoge und Kommentare zwischen Danny und Rusty sind cool-witzig. "Ocean"-Regisseur Steven Soderbergh ist immerhin clever genug, die Spannung in dieser Gambler-Gangster-Farce hoch zu halten und über weite Strecken zu amüsieren. Ein kleiner Gag ist am Rande zu hören: Auf dem Soundtrack singt Frankie Sinatra von dieser Stadt Las Vegas, und Bert Kaempfert, Komponist von "Strangers in the Night", stiftet ein Musikstück bei.

25.01.2021

3

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Kommentare

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reshmajud

vor 11 Jahren

gefällt mir


OeOe96

vor 12 Jahren

Besser als 12, knapp so gut wie 11.


movie world filip

vor 13 Jahren

langweilig.. das einzige das mir beigeblieben ist, ist damon mit lange nase... witzig


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