Shoot 'Em Up USA 2007 – 87min.
Filmkritik
Ballermann
Für jedes Original gibt es ein plumpes Plagiat. "Shoot 'Em Up" dümpelt im Fahrwasser von "Sin City", versucht einen Film Noir-Feuerzauber zu entfachen und landet im Sarg für Filmleichen - trotz drei starken Hauptdarstellern.
Mr. Smith (Clive Owen) sitzt auf einer Strassenbank. Da rennt eine von Wehen geplagte Frau an ihm vorbei. Kurz darauf taucht ihr Verfolger, ein Mann in Leder mit Kanone, auf. Das ist der Beginn eines nicht enden wollenden Showdowns zwischen dem Waffengenie Smith und Hertz (Paul Giamatti), dem Anführer einer Häscherbande, welche sowohl die Frau wie auch das von Mr. Smith während des ersten Feuergefechts entbundene Baby liquidieren wollen. Es folgen Verfolgungsjagden, Schiessereien, Explosionen, mehr Schiessereien, ein paar quasi romantische Momente dank der Prostituierten Monica Bellucci, noch ein paar Schiessereien, und nach gut 90 Minuten ist Schluss. Ohne dass man wüsste, was eigentlich geschehen ist.
Was soll dieser Film? Er will viel Geld einspielen - unter gütiger Mithilfe der Videogame-Fans und Waffen-Fetischisten. Betrachtet man "Shoot 'Em Up" als Videospiel, mag er noch einigermassen funktionieren, sieht man ihn als einen Film, fehlt es ihm an allen Ecken und Enden.Sowohl Clive Owen wie auch Paul Giamatti sind starke Schauspieler. Dass sie in diesem Action- und Gewalt-Ballet mittanzen, kann nur daran liegen, dass sie gut bezahlt werden, denn beide Akteure sind schamlos unterfordert und erhalten nicht einen Moment, in dem sie ihr Können entfalten dürfen. Wie auch? Bei so viel Blei in der Luft hat es ja kaum Platz für die fantastischen Kurven von Monica Bellucci. Die durfte ihre schauspielerischen Fähigkeiten übrigens ebenfalls in Europa zurücklassen.
Was die Inszenierung betrifft, zeigt sich Regisseur und Drehbuchautor Michael Davis von seiner dynamischsten und amoralischsten Seite und beweist damit zwei Dinge: Film kann pure Kinetik sein. Bloss macht pure Kinetik noch lange keinen guten Film.
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