Asterix bei den Olympischen Spielen Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien 2008 – 117min.

Filmkritik

Doping gegen Zaubertrank

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Sie sind einfach nicht unterzukriegen, die Gallier. Auch im dritten Kinofilm nicht, wieder mit Gérard Depardieu Obelix, aber ohne Christian Clavier als Asterix; ihn verkörpert Clovis Cornillac. Nun stampfen sie mit dem verliebtem Romantix gegen Olympia. In der jüngsten Realverfilmung "Asterix aux Jeux Olympiques" brilliert aber nur einer: Alain Delon als Cäsar.

Eine Gold-Medaille können die Macher des dritten Asterix-Realfilms nicht gewinnen, vielleicht eine lederne für Ausdauer und Optimismus. Der Original-Comicband der Schöpfer René Goscinny, Autor, und Albert Uderzo, Zeichner, erschien 1972. Produzent sei schlau und lese die Zeichen der Zeit! Sie ist reif, die Zeit, denn die Olympischen Sommerspiele in Peking stehen vor der Tür. Also blenden wir zurück ins Jahr 50 vor Christus, als ein gallisches Dorf den Römern, speziell Cäsar, Stirn bot. Und die sturen Mannsbilder vermöbelten die imperialistischen Römer eins ums andere Mal, dass es sie aus den Sandalen haute.

Nun also begab sich, dass sich ein Gallier namens Romantix (Stéphane Rousseau) in die schöne Griechin Irina (Vanessa Hessler) verguckte. Doch die ist Tochter des Griechenkönigs Aderlas und Romantix nur ein kleines Würstchen. Sein Konkurrent ist Brutus (Benoit Poelvoorde), ein hinterlistiger Geselle. Der will also die Prinzessin freien. Der olympische Wettkampf soll entscheiden. Dann aber sind gallische Mannen wie Asterix (Clovis Cornillac) und Obelix (Gérard Depardieu) gefragt. Doch die Konkurrenz ist stark, allen voran der Hexer Doktormabus (Santiago Segura). Nomen est omen. Die Anspielung an einen gewissen Filmhelden, Doktor Mabuse, ist gewollt. Und noch einer mischt dezent, aber wirkungsvoll mit: Cäsar, der eitle Herrscher. Wer könnte diesen (ironischen) Part besser mimen als Altstar Alain Delon. Süffisant und selbstverliebt reiht er in einem witzigen Monolog Filmtitel an Filmtitel aneinander. Und noch ein Bonmot gab der römisch-frankophile Gockel zum Besten: "Cäsar altert nicht, er reift."

Es gibt einige intelligente Anspielungen und Seitenhiebe auf das Sport- und Showbusiness, Doping, Publizität und gesellschaftliche Eitelkeiten. Doch vieles wird im Zaubertrank-Doping-Mix und Actionpunsch ertränkt. Das Pferderennen ("Ben Hur" lässt grüssen!) genügt allein nicht. Allerlei Kinkerlitzchen verderben das Actionspektakel. Dieser Film ist "gedopt": Das Regieduo Frédéric Forestier und Thomas Langmann presst Asterix nochmals aus. Höher, weiter, schneller, grösser - viel mehr geht nicht. Dass dabei ein Filmkomiker wie Michael Herbig als sprachloser Legionär fast untergeht, ist wenig verwunderlich. Ein Haufen witziger Ideen macht noch keinen unterhaltsamen Film, vor allem nicht, wenn er fast zwei Stunden dauert. Zum Finale wird eine Handvoll Sportstars aufgeboten, allen voran Michael Schumacher als Wagenlenker. Teilweise demonstrieren sie ihre Sportkunst in der Antike, beispielsweise Zinédine Zidane, David Beckham oder Amélie Mauresmo. Das macht den Kohl aber auch nicht mehr fett, sondern verlängert die Spiele nur unnötig.

17.02.2024

3

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Kommentare

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chewbaca

vor 8 Jahren

leider nur mittelmässig


huettel

vor 13 Jahren

go schumi.


tuvock

vor 16 Jahren

Für Leute die gerne lachen, ich mag Analwitze, aber irgendwie ist der Film da etwas langweilig und ich finde da gehört ne Menge besser gemacht, vielleicht weil es eine europäische Produktion ist und die Franzmänner nicht wissen wie man einen Film dreht. Was mich an dem Film ärgert, Clovis Cornillac der Asterix spielt, wieso ist der so wie ein französischer Steven Seagal? Er hat wenig Gesichtsausdrücke, von Method Acting überhaupt zu schweigen, von Spannung in seinen Aussagen und Hintergrund in seinem Blick ja das sucht man vergeblich, die Story vom Film ist O. K., aber wieso spielt er so als wäre er ein türkischer Heuschnupfen Bäcker der zu lange alleine im Mehltrog gelegen ist und sich mit den Maden angefreundet hat?

Beim Film „ Asterix & Obelix: Mission Kleopatra“ auch ein Trottelfilm ist ja Christian Clavier der Asterix gewesen der war auch nicht ne Leuchte, aber viel besser als der Typ Clovis hier, der mich an verrottete Batterien im Altpapier erinnert. Was gut ist an dem Film, ja man versucht den Film aussehen zu lassen wie ein Comic, aber das war es auch schon, leider ist das hier nicht gut gegangen.

Die CGI Effekte im Film, die Akropolis, ja dass sieht alles furchtbar gut aus, und Alain Delon überzeugt als Cäsar, hat zu wenige Auftritte und ich mag ihn einfach, aber die anderen? Meine Güte die kann man vergessen, und ich hoffe dass niemals Schuhmacher und Zidane im Film als Schauspieler auftreten, denn dann zünde ich einen Kinosaal an.

Was ich auch nicht gut fand, einen 115 Minuten langen Film als Slapstick Film zu drehen wo mehrere Dinge aus anderen Asterix Comic Bänden einfach miteinander verwoben werden, ja viele Köche verderben den Brei, und wenn ich darüber nachdenke wie sehr ich gelacht habe ja am Anfang und am Ende, ja in der Mitte, das war es, mehr nicht und dann war der Film zwar von der Länge O. K, aber Komödie ne hat es leider nicht so sehr gegeben in dem Film.

Dann in dem Film kommen Wikinger vor, die werden nicht überfallen, wie in den Comics, dann kommt der Satz – Die spinnen die Römer – kein einziges Mal vor, schon arg was? Und ja was noch arg ist Obelix haut viel drauf die Römer oder andere fliegen weit in die Höhe, was echt gut ist, leider ist dass das einzige was mir von dem fetten Gerard Depardieu in Erinnerung blieb. Dann hat er sich nicht um den Zaubertrank gestritten, was in den Comics immer der Fall ist, und David Beckham als Gastauftritt ne Danke. Und Cäsar redet von sich in der 3. Person statt in der 1. Wieso, ist das lustig? Ne.

Was mir gut gefiel ist Schumis Boxenstop im Film ja das war gut, die Idee auch echt super, aber sein Auftritt generell ne danke. Aber das hatten wir ja schon. Was man noch über den Film sagen könnte wenn man kritisch ist. Um sportlichen Ehrgeiz und historische Akkuratesse geht es dem Regiepaar Frédéric Forestier und Thomas Langmann nicht, und auch nicht darum, die Handlung ihrer Vorlage irgendwie sinnvoll in Realfilm zu übertragen; die Konfrontation der Gallier mit Brutus und seinen Mannen bietet den Rahmen für eine Nummernrevue der Spezialeffekte, für Slapstick mit den Mitteln des Zaubertranks und einigermaßen zotigen Humor. Vom immer auch intellektuell anspruchsvollen Witz des Originals ist im Film nichts zu spüren. Die Schauspieler chargieren gelangweilt, und selbst Gérard Depardieu, der zum dritten Mal die Körperfülle von Obelix angelegt bekommt, zappelt und albert nur: Da ist keine Spur von der Würde, die seiner Figur in den Zeichnungen auch innewohnt.

Obwohl aber der Film durchaus seine Daseinsberechtigung hat, nicht nur als Fortsetzung sondern einfach weil er nett ist und gute Ideen hat, die Idee von Brutus, oder sein Hyperaktives Gehabe finde ich nett, aber Jungs vom Drehbuch, da fehlt einfach noch mehr Witz.

Vielleicht auch noch interessant ist: Bisher haben die Realverfilmungen um die berühmten Comichelden Astérix und Obélix über 40 Millionen Besucher (!) in 25 europäischen Ländern angelockt, davon allein in Deutschland über 5 Millionen und in Frankreich 23 Millionen wobei interessanterweise die Deutschen lieber ‚ Asterix & Obelix gegen Caesar' (1999) mochten und die Franzosen deutlich ‚ Astérix & Obelix: Mission Kleopatra' (2001) favorisierten. Ob der neue Astérix-Film allerdings die von Alain Chabats Film gesetzte Topmarke in Frankreich von 14. 3 Millionen verkaufter Tickets erreichen wird darf bezweifelt werden, da trotz immensem finanziellen (78 Millionen Euro! Fast 30 Millionen mehr als 2001), tricktechnischen und Ausstattungssaufwand der Film hinter den Erwartungen zurück bleibt. Da nutzt auch der ungeheure Werbeetat (Ausgaben von 20 Millionen Euro!), der für diese Comicverfilmung spendiert wurde, nichts.

Hier noch mal die Besetzungsliste vom Film:

Gérard Depardieu ... Obélix
Clovis Cornillac ... Astérix
Benoît Poelvoorde ... Brutus
Alain Delon ... Jules Cesar (Julius Caesar)
Vanessa Hessler ... Princesse Irina
Franck Dubosc ... Assurancetourix
José Garcia ... Couverdepus
Stéphane Rousseau ... Alafolix
Jean-Pierre Cassel ... Panoramix
Elie Semoun ... Beta
Alexandre Astier ... Mordicus
Elric Thomas ... Abraracourcix (as Éric Thomas)
Dorothée Jemma ... Bonemine
Sim ... Agecanonix
Adriana Karembeu ... Mme Agecanonix

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